Von: luk
Welschnofen – Die Männer der Bergrettung Welschnofen haben eine aufregende und zugleich arbeitsreiche Nacht hinter sich gebracht. Nach einer langwierigen Such- und Rettungsaktion konnten sie heute gegen 7.00 Uhr nach Hause zurückkehren und zufrieden auf die vergangenen Stunden zurückblicken. Immerhin haben sie zwei Personen vor weitaus schlimmeren Folgen bewahrt.
Wie die Bergrettung Welschnofen berichtet, waren die beiden Urlauber aus Deutschland für die Tour sehr schlecht ausgerüstet. Sie hatten weder die entsprechende Kleidung, noch Schuhe, Proviant oder Licht dabei.
Bereits gestern Abend ging auf der Notrufnummer 118 ein Notruf aus Deutschland ein. Eine junge Frau gab an, von ihrem Vater aus Südtirol eine SMS bekommen zu haben, er sei im Rosengartengebiet auf einem abgestürzt und brauche Hilfe.
„Da aber die angegebene Wegenummer falsch war, konnten wir die Person leider nicht lokalisieren. Die Landesnotrufzentrale hat den Rettungshubschrauber des Aiut Alpin zu einem Suchflug losgeschickt, doch auch die Helikoptermannschaft konnte die Person nicht finden. Auf Nachfrage in Deutschland konnte das Kennzeichen des Autos in Erfahrung gebracht werden. Das Auto wurde dann nach längerer Suche von der Bergrettung in Obereggen bei einem Hotel gefunden. Somit hatten wir einen Anhaltspunkt, wo wir suchen konnten“, schreibt die Bergrettung in einer Aussendung.
Doch in der Zwischenzeit ist es dunkel geworden. Neun Bergretter wurden vom Rettungshubschrauber Pelikan II zur Pisahütte geflogen, um nach der abgestürzten Person zu suchen.
Deren Begleitperson konnte nach kurzer Zeit unterhalb der Pisahütte in erschöpften Zustand und unterkühlt gefunden werden. Sie konnte auch den ungefähren Standort der abgestürzten Person mitteilen.
Ein Suchtrupp der Bergrettung hatte gegen 22.30 Uhr Erfolg. In extrem steilem Gelände oberhalb von Forno/Moena konnte der abgestürzte Deutsche ausgemacht werden. Weil ein Hubschraubereinsatz nicht mehr möglich war, musste der erschöpfte und stark unterkühlte Patient, nach der Schienung der Armfraktur und Wärmeerhaltung in einer langwierigen und kräftezehrenden Rettungsaktion wieder auf den Fußweg und anschließend langsam bis zum Biwak Sieff (zwischen Latemar und Moena) gebracht werden. Dort kam der Trupp um etwa 2.00 Uhr nachts an. Es herrschten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sowie starker Wind.
Durch die Feuerstelle in der Hütte konnten sich alle aufwärmen. Am Freitagmorgen wurden sie vom Rettungshubschrauber ausgeflogen.