Von: luk
Bozen – Vor zwei Jahren war Monsignore Patrizio Benvenuti wegen mutmaßlicher Verstrickung in ein Betrügernetzwerk verhaftet worden.
Rund 300 Gläubige sollen um 30 Millionen Euro gebracht worden sein. Die Gelder der geschröpften Personen sollen laut Ermittlungsergebnissen über eine gemeinnützige Stiftung auf Scheinfirmen verteilt und dann in eine Treuhandgesellschaft geflossen sein. Luxusvillen und Mega-Gehälter sollen mit den Mitteln finanziert worden sein. Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen dank einer Ex-Klosterfrau aus dem Gadertal, die jahrelang Benvenutis Haushälterin war.
Laut Medienberichten gab Monsignore Benvenuti an, ebenfalls Opfer des italo-französischen Geschäftsmanns Christian Ventisette zu sein, der als Architekt des Betrugs gilt. Auch er war festgenommen worden und hat vor Gericht einen Vergleich über zwei Jahre abgeschlossen.
Bei der Vorverhandlung am Dienstag beantragten rund 250 Personen, die sich als geschädigt ansehen, ihre Zulassung als Nebenkläger. Weil es sich aber größtenteils um Belgier und Franzosen handelt, wurde die Vorverhandlung auf den 7. März vertagt, um die Anträge zu übersetzen.
Monsignore Patrizio Benvenuti droht gemeinsam mit drei weiteren Beschuldigten (Pandolfo Pandolfi, Etienne Benetrix und Fabio Pompei) die Einleitung des Hauptverfahrens.
Noch ist nicht ausgeschlossen, dass die Verteidigung vorab die Verlegung des Verfahrens nach Rom beantragen könnte.