Von: APA/AFP/dpa
Wegen der großen Waldbrände in Kanada haben die Behörden weitere Evakuierungen angeordnet. Mehr als 31.000 Menschen wurden bis Mittwoch angewiesen, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen. Die Feuer beeinträchtigen zunehmend die Luftqualität in Teilen Nordamerikas. Rauch aus mehr als 200 aktiven Bränden – davon über 100 außer Kontrolle – hat nach Angaben der US-Wetterbehörden mindestens ein Drittel der Vereinigten Staaten erreicht.
Besonders betroffen sind der Nordosten der USA sowie der Mittlere Westen. Am schlechtesten war die Luft am Donnerstag in der Millionenmetropole Chicago. In den US-Staaten New York, New Jersey, Connecticut, Minnesota, Wisconsin und weiteren wurden Luftqualitätswarnungen ausgerufen, die Sicht unter anderem auf die New Yorker Skyline war getrübt. Auch in Städten wie Boston und sogar im nördlichen Florida führte der Rauch für empfindliche Gruppen wie ältere Menschen sowie Asthmatikerinnen und Asthmatiker zu spürbaren Einschränkungen im Alltag.
Flächendeckende Warnungen bezüglich Luftqualität
In Kanada selbst leidet die Bevölkerung ebenfalls unter belasteter Luft. In Provinzen wie Manitoba und Saskatchewan, die besonders viele Brände verzeichnen, gelten flächendeckende Warnungen. In beiden Provinzen gilt der Notstand. Dort wurden etwa 30.000 Menschen evakuiert.
In ganz Kanada kämpft die Feuerwehr inzwischen gegen mehr als 200 Feuer, die insgesamt schon mehr als 2,2 Millionen Hektar Land – eine Fläche größer als Israel – vernichtet haben. Viele Menschen hätten “große Angst”, sagte Tareq Hosen Alin, der in La Ronge in Saskatchewan ein Hotel betreibt. Die Kleinstadt wurde bereits evakuiert, doch der Hotelbesitzer ist geblieben, um Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte unterzubringen.
“Wir haben es mit einem Monster zu tun”
“Wir haben es mit einem Monster zu tun. Die letzten Stunden waren chaotisch”, erklärte am Mittwoch die Feuerwehr von La Ronge. In der Umgebung der Stadt lodern mehrere aktive Brände. Einer dieser Brände hat bereits mehr als 470.000 Hektar Land vernichtet und ist noch immer außer Kontrolle.
Die meisten Brände sind auf Unachtsamkeit zurückzuführen, etwa durch schlecht gelöschte Lagerfeuer. Das sich verändernde Klima, das in Kanada zunehmend zu Hitze und Trockenheit führt, macht verheerende Waldbrände Experten zufolge jedoch wahrscheinlicher. Im Jahr 2023 hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen mussten evakuiert werden.
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