Von: mk
Meran – Die Finanzpolizei hat einen Autokonzessionär aus Meran wegen Handelsbetrugs angezeigt. Dem Mann wird vorgeworfen, bei rund 170 Gebrauchtwagen den Kilometerstand manipuliert zu haben. Laut Finanzpolizei hat er insgesamt sieben Millionen Kilometer einfach „verschwinden“ lassen.
Die Ordnungshüter haben Güter im Wert von 237.000 Euro beschlagnahmt. So hoch wird der Gewinn aus den betrügerischen Geschäften geschätzt.
Die Ermittlungen der Meraner Finanzpolizei sind ins Rollen gekommen, als sie die Internetseite “Portale dell’automobilista” mit den eigenen Datenbanken verglichen. Dabei fiel den Beamten auf, dass mehrere Fahrzeuge, über die der Konzessionär verfügte, Revisionen unterzogen wurden. Anschließend wurde ein geringerer Kilometerstand ins Datensystem eingetragen als jener, mit dem das Fahrzeug bei früheren Gelegenheiten registriert worden war.
Im Auftrag der Bozner Staatsanwaltschaft machte sich die Finanzpolizei ans Werk, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Sämtliche Unterlagen, die in Zusammenhang mit dem Kauf und Weiterverkauf von Fahrzeugen aus den Jahren 2015 bis 2018 standen, wurden beschlagnahmt.
Gleichzeitig wurden Verträge und Gutachten von Verkäufer aus ganz Italien sichergestellt, die dem Meraner Konzessionär Autos verkauft hatten. Dadurch konnten die Angaben zum Kilometerstand zum Zeitpunkt des Kaufs und des Weiterverkaufs verglichen werden.
Damit hatte die Finanzpolizei handfeste Beweise für die wundersam anmutende „Verjüngung“ der Fahrzeuge in der Hand. Von insgesamt 300 Fahrzeugen, die zwischen 2015 und 2018 von professionellen Lieferern gekauft wurden, waren 168 Fahrzeuge (rund 55 Prozent) manipuliert.
Dadurch hat der Konzessionär seine eigenen Kunden betrogen, da ein geringerer Kilometerstand beim Verkauf in der Regel einen höheren Preis erzielt.
Der Konzessionär riskiert nun eine Haftstrafe bis zu zwei Jahren sowie ein Berufsverbot.