Suche nach der Tatwaffe

Mord in Bruneck: Handy ist wohl nicht im Fluss

Mittwoch, 11. August 2021 | 10:51 Uhr

Bruneck – Taucher einer Spezialeinheit der Carabinieri haben am Dienstag in Bruneck die Rienz durchkämmt, um die Tatwaffe zu suchen, mit der Oskar Kozlowski am 27. Juli den 30-jährigen Bademeister Maxim Zanella getötet hat. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, ist der Wasserpegel in der Rienz aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Tagen besonders hoch. Das Handy dürfte unterdessen nicht im Fluss zu finden sein.

Bekanntlich wurde Zanella durch einen Stich in den Hals getötet. Der 23-jährige Tatverdächtige, der ursprünglich aus Polen stammt, soll den Ermittlern anvertraut haben, dass er sein Handy einer jungen Frau gegeben habe. Gegen sie und drei weitere Personen wird wegen Begünstigung ermittelt.

Der Frau soll Kozlowski auch den PIN und den PUK des Handys verraten haben. Demnach könnten wichtige Daten auf dem Smartphone bereits gelöscht worden sein. Wo sich das Handy derzeit befindet, ist nicht bekannt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass es in der Zwischenzeit weggeworfen wurde.

In der Rienz suchten die Taucher deshalb in erster Linie das Messer, mit dem die Tat begangen wurde. Die Ermittler wahren größtes Stillschweigen, was die Untersuchung anbelangt. „Die Ermittlungen, um zu völliger Klarheit über die Zusammenhänge zur Tat am 27. Juli zu erlangen, werden derzeit noch fortgeführt und das Gesamtbild ist viel komplexer, als ich zunächst erwartet hatte“, betont Anwalt Giancarlo Massari, der die Familienangehörigen von Maxim Zanella vertritt, gegenüber der Tageszeitung Alto Adige.

Um das Ermittlungsgeheimnis nicht zu verletzen, wurde deshalb auch der genaue Inhalt des Garantieverhörs nicht bekanntgegeben. Kozlowski stand dem Richter eineinhalb Stunden Rede und Antwort. Dabei bat er um Entschuldigung bei den Angehörigen für das, was er getan hat. Gleichzeitig erklärte er, in welcher Beziehung er zu Maxim stand und warum sie sich an jenem Abend getroffen hatten – Angaben, für die die Ermittler nun objektive Belege suchen.

In der Zwischenzeit hat die Staatsanwaltschaft den Leichnam von Maxim Zanella freigegeben. Damit kann die Beerdigung stattfinden. Ein genaues Datum steht noch nicht fest.

Von: mk

Bezirk: Pustertal