Prozess auf September vertagt

Mordfall Rauch: Oberhauser will Schadenersatz leisten

Mittwoch, 07. Juli 2021 | 09:46 Uhr

Bozen – Vor einem Schwurgericht in Bozen hat am Dienstag der Prozess gegen den 25-jährigen Lukas Oberhauser aus Vilpian begonnen. Ihm wird angelastet, im März 2020 Barbara Rauch in ihrem Weinlokal in Eppan ermordet zu haben.

Zuvor hatte er der jungen Frau und Mutter längere Zeit nachgestellt und sie gestalkt. Oberhausers Anwälte haben gestern ein verkürztes Verfahren beantragt. Wird dem stattgegeben, würde eine mögliche Strafe um ein Drittel reduziert. Nun beraten die Richter über den Antrag. Der Prozess wurde auf den 10. September vertagt.

Der 25-Jährige soll 37 Mal auf Barbara Rauch eingestochen haben. Laut seinen Verteidigern war er bei der Tat nicht voll zurechnungsfähig. Ein Gutachten hatte ihn jedoch für zurechnungsfähig befunden. Seine Anwälte versuchen alles, dass eine mögliche “lebenslange Haft” schon im Vorfeld abgewendet wird.

Als möglicher mildernder Umstand könnte hier die Bereitschaft von Lukas Oberhauser gewertet werden, den Hinterbliebenen von Barbara Rauch Schadenersatz zu leisten. Wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt, haben die Verteidiger gestern Bankdokumente vorgelegt, wonach ein Kreditantrag geprüft werde. Die Eltern des Angeklagten besitzen eine kleine Garni in Terlan. Eine mögliche Finanzierung der Raiffeisenbank soll sich darauf stützen. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 10. September sollte klar ein, ob die Bank für das Darlehen ihr OK gibt.

Die von den Nebenklägern als Schadenersatz geforderte Summe beträgt eine Million Euro.

Von: luk

Bezirk: Bozen