Von: mk
Meran – In Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um den Mordfall in Gratsch bei Meran werden neue Details bekannt. Die Mutter vom Mordopfer erklärte in einem Fernsehinterview, dass sie ihre Tochter vor ihrem Ehemann gewarnt habe.
In der Ehe von Alexandra Riffeser und Johannes Beutel soll es schon länger gekriselt haben. Eine der beiden Töchter war an Leukämie erkrankt. Nachdem die Tochter wieder gesund geworden war, habe Alexandra das Leben wieder genossen. „Das hat ihr Mann nicht akzeptiert“, erklärte Margit Riffeser, die Mutter der 34-Jährigen.
Die neugewonnene Lebensfreude der jungen Frau könnte demnach beim 38-jährigen Tatverdächtigen etwas Beunruhigendes ausgelöst haben.
Alexandra Riffeser und Johannes Beutel hatten sich im Jahr 2014 vermählt. Als eine der beiden Töchter schwer krank wurde, tat sich offenbar ein Riss in der Beziehung auf. Der Mann, der aus Vorarlberg stammt und dort bei einem Logistikunternehmen arbeitete, war nicht immer konstant anwesend.
Von der Krise in der Beziehung haben – abgesehen von der Familie und dem engsten Freundeskreis – offenbar nur wenige etwas bemerkt. Erst vor rund zehn Tagen wurde das Ehepaar von einer Bekannten in einem Lokal beim gemeinsamen Abendessen gesehen, berichtet Alto Adige online.
Auf die Warnungen der Mutter habe ihre Tochter nur gemeint, es werde schon nichts passieren. Gekommen ist es jedoch anders, die Beziehung endete in einer Tragödie: Johannes Beutel hat seine Frau am Montag ermordet. Rund zwölfmal hat er mit einem Messer zugestochen.
In einem langen Verhör gestand er die Tat vor dem Staatsanwalt und gab Eifersucht als Motiv an. RA Markus Vorhauser ist der Vertrauensverteidiger des Tatverdächtigen. Der Haftprüfungstermin wurde am Donnerstag auf 9.30 Uhr verlegt.
Wie Vorhauser gegenüber lokalen Medien erklärt, befinde sich sein Mandant in einer schlechten Verfassung. Er könne sich die Tat nicht erklären und verzweifle gerade daran. Er habe Johannes Beutel als überlegten Menschen kennengelernt. Von Freunden werde er als sanfter Mensch bezeichnet.
Nach dem Mord an Alexandra Riffeser in Gratsch bei Meran leben die beiden kleinen Töchter vorerst bei den Großeltern.
Die beiden Mädchen im Alter von neun und sechs Jahren waren auch am Montag, als die Tat begangen wurde, nach der Schule bei den Großeltern. Sollte der 38-Jährige verurteilt werden, wird er das Sorgerecht für die Kinder verlieren.
Wer für die beiden Mädchen dann sorgen und für sie die Verantwortung tragen soll, darüber werden Sozialdienste und ein Jugendgericht entscheiden.