Von: mk
Innichen – Ein folgenschwerer Murenabgang ereignete sich am gestrigen Abend auf der Bergstraße zwischen Innichen und Haselsberg im Bereich des sogenannten Klammschlössl auf Grund eines starken lokalen Gewitters. Eine italienische Urlauberfamilie mit zwei Kleinkindern kam dabei glücklicherweise mit einem großen Schrecken davon.
Die Familie war mit ihrem Pkw auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft, als sie auf Höhe des Klammschlössl plötzlich in eine Schlammlawine geriet und mit dem Fahrzeug steckenblieb. Unverzüglich setzte der Vater einen Notruf ab. Die Freiwillige Feuerwehr Innichen rückte sofort aus und konnte die Familie rasch und sicher aus dem Gefahrenbereich bringen.
Besonders dramatisch: Nur wenige Augenblicke zuvor war ein großer Felsblock nur wenige Meter vor dem Fahrzeug talwärts gedonnert und hatte die Straße gekreuzt, bevor er im Bereich des Klammschlössl zum Stillstand kam.
Auch mehrere Anwohner in unmittelbarer Nähe wurden vorsorglich evakuiert, da zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere Erd- oder Gesteinsmassen nachrutschen könnten. Erst nach eingehender Lagebeurteilung durch die Einsatzkräfte konnte Entwarnung gegeben werden.
Ein Anwohner berichtete, dass der vorbeidonnernde Felsblock das Erdreich stark erschüttert habe – zunächst habe man an ein Erdbeben gedacht.
Auch die darunterliegende Pustertaler Staatsstraße wurde teilweise von Schlammresten erreicht, es bestand dort jedoch zu keinem Zeitpunkt unmittelbare Gefahr. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesstraßendienst wurde die Straße rasch gereinigt.
Die Bergstraße zwischen Haselsberg und Innichberg bleibt im betroffenen Bereich bis auf Weiteres gesperrt. Heute werden Geologen und Fachkräfte die Lage vor Ort genauer beurteilen.
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