Immobilienpreise steigen unaufhörlich – ein Kommentar

Nach oben durch die Decke!

Donnerstag, 14. August 2025 | 00:35 Uhr

Von: ka

Bozen – Der stolze Kaufpreis von über 18 Millionen Euro, zu dem die Geschäftsflächen der ehemaligen MPreis-Filiale in den Grieser Auen an der Drususallee in Bozen den Besitzer wechselten, zeigt eindeutig, wie überhitzt der Bozner Immobilienmarkt trotz aller jüngst beschlossenen Maßnahmen, die ihn beruhigen sollen, weiterhin ist. „Wenn eine Immobilie mit dieser Handelsfläche ein solches Preisniveau erzielt, ist mittlerweile alles möglich“, so ein fassungsloser Immobilienmakler aus Bozen.

Andere wundern sich hingegen nicht. Das Neubauviertel in den Grieser Auen, das günstig neben dem Krankenhaus liegt und von dem aus jedes Viertel der Stadt und das nahe Überetsch schnell erreichbar sind, sowie der neue Waltherpark, in den im Herbst ein Esselunga-Markt einziehen wird, gehören zu den dynamischsten Standorten – besonders auch für Handelsflächen – einer Stadt, in der die Wohnpreise in fast allen Vierteln rasant steigen.

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Doch wie sieht es mit jenen aus, die mit diesen galoppierenden Preisen nicht mithalten können? Da auch im Bozner Speckgürtel das Wohnen immer teurer wird, gibt es kaum noch Orte, an denen sich Menschen, die sich Bozen nicht mehr leisten können, ein Zuhause schaffen können.

Gleichzeitig bleibt abzuwarten und genau zu beobachten, zu welchen Preisen die Waren in diesen neuen Supermärkten angeboten werden. Die mehr als 18 Millionen Euro, die die Handelskette Lidl in ihre neue Filiale an der Drususallee investiert hat, sollten sich irgendwann auszahlen und wieder hereingeholt werden. Dass die Rechnung für Esselunga und Lidl aufgeht, werden die vielen Kunden sicherstellen, die die neuen Märkte stürmen werden. Was jedoch unbedingt vermieden werden sollte, ist, dass die Südtiroler für die gleichen Waren mehr bezahlen müssen als die Kunden vergleichbarer Esselunga- und Lidl-Märkte in der Lombardei und anderswo in Italien.

succus

Bozen wird nicht nur im Preisniveau, sondern auch im Handelsangebot immer mehr mit Mailand vergleichbar, aber in der Südtiroler Landeshauptstadt sollten die Fehler, die in der lombardischen Metropole begangen wurden, lieber vermieden werden. Viele Mailänder können sich Mailand nicht mehr leisten. Die Folge ist, dass das Zentrum immer unerschwinglicher wird, während weit draußen heruntergekommene Satellitenviertel mit den „Abgehängten” immer schneller wachsen. Wollen wir das?

Bezirk: Bozen

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