Nach Unglück von Laura Dahlmeier: Messner bezeichnet Berg als “schwierig”

Von: mk

Bozen – Nach einem schweren Kletterunfall in Pakistan ist die Sorge um Laura Dahlmeier groß. Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin ist am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge mutmaßlich von Steinschlag getroffen worden. Schätzungen zufolge ist die Sportlerin mindestens schwer verletzt. Der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner kennt den Berg und beschreibt die schweren Bedingungen, die dort herrschen.

Wie Dahlmeiers Management dem ZDF mitteilte, ereignete sich der Unfall am 28. Juli auf rund 5.700 Metern Höhe. Die Biathletin war mit einer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs, als sich der Vorfall gegen Mittag Ortszeit ereignete.

In einem Interview mit n-tv beschreibt Messner die Biathletin als „ausgezeichnete Alpinistin“, die alles Nötige dabei gehabt habe, um die Tour „sauber zu begehen und abzuschließen“.

Wie Messner berichtet, seien unter anderem sehr erfahrene Kletterer bereits unterwegs, um so schnell wie möglich zur Unglücksstelle zu gelangen und Dahlmeier möglicherweise zur Hilfe zu eilen.

Die Seilpartnerin hatte sofort einen Notruf abgesetzt, doch ein Rettungshubschrauber konnte die abgelegene Unfallstelle erst am Morgen des 29. Juli erreichen.

„Der Laila Peak ist ein sehr steiler Berg. Ein normaler Alpinist hat da wenig Chancen“, erklärt Messner. Der Berg sei nicht groß, sondern lehne an einer größeren Bergflanke, sei aber an allen Seiten schwierig zu erklettern, wenn man zum Gipfel wolle.

„Er ist hauptsächlich von Eis bedeckt, einige Stellen sind aber auch felsig. Deswegen ist Steinschlag denkbar. Aber auch Eisschlag kommt infrage und vor allem Lawinenabgänge sind eine Möglichkeit“, betont Messner.

Offenbar hat sich das Unglück beim Abstieg ereignet. Messner hält im Falle eines Steinschlags oder einer Lawine die Chancen auf Rettung für relativ gering – trotz aller Bemühungen. „Die Natur ist so hart und so schwierig, dass wir Menschen immer mit einem Restrisiko unterwegs sind, wenn wir uns in diese Dimensionen des Alpinismus wagen“, sagt Messner.