Von: luk
Bozen – Als am Dienstag kurz vor Mittag die Zahlen des Südtiroler Sanitätsbetriebes zur Corona-Lage veröffentlicht wurden, mussten viele wohl zwei Mal hinschauen. Über 1.300 Neuinfektionen, wo doch in den Tagen zuvor immer “nur” einige Hundert Neuinfektionen gemeldet wurden. Somit ist spätestens seit gestern gewiss, dass uns die Omikron-Welle voll erfasst hat. Vermutlich haben die vermehrten Kontakte in den Feiertagen auch eine Rolle beim jüngsten Infektionsanstieg gespielt. Allein in der Südtiroler Landeshauptstadt wurden gestern knapp 300 der 1.300 Neuinfektionen festgestellt.
Wenigstens bleibt die Hospitalisierungsrate vorerst auf stabilem Niveau, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Doch laut den Experten ist das erst der Anfang. Biostatistiker Markus Falk prognostiziert, dass sich die Krankenhausbelegung von Covid-Patienten zwischen dem 20. und 25. Jänner verdoppeln wird. Das könne das Gesundheitswesen – dank der Impfung – aber aushalten, so Falk.
Dennoch ist die Belastung der Strukturen bereits jetzt schon groß. In den Notfallaufnahmen wird die Pre-Triage ausgebaut. Der obligatorische Corona-Test der Patienten zeigt, dass viele, die wegen eines anderen Problems kommen, positiv sind, aber keine Symptome haben – vor allem bei jüngeren Menschen. Andere wiederum kommen mit klaren Covid-Symptomen und bedürfen unter Umständen medizinischer Behandlung im Krankenhaus.
Auch die Hausärzte sprechen von einem “unglaublichen Druck”. Zwischen Quarantänebescheinigungen, und unzähligen Telefonaten mit Patienten kommen noch die “normalen” Krankheitsbilder hinzu.
Die Kontaktnachverfolgung hat der Sanitätsbetrieb bereits aufgegeben. Es sei nicht mehr möglich, sämtliche Kontakte der positiv Getesteten zu benachrichtigen, heißt es.
Während sich die Corona-Lage also erneut verschlechtert, steigt immerhin die Nachfrage nach den Impfungen wieder spürbar an. In Bozen sind etwa bis zum 16. Jänner sämtliche Termine ausgebucht.