Das Ende einer Odyssee

Omikron: Boznerin aus Marokko zurückgekehrt

Montag, 06. Dezember 2021 | 09:44 Uhr

Bozen – Claudia Lanteri ist erleichtert. Wie berichtet, konnte die Bozner Unternehmensberaterin und Projektmanagerin Marokko wegen der Omikron-Variante nicht verlassen. Gemeinsam mit einer Gruppe von 20 Personen aus unterschiedlichen europäischen Ländern hatte sie ein Training absolviert. Nun ist sie wieder zu Hause, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.

In einem Video hatte die Boznerin einen Appell an die italienische Regierung lanciert, eine Lösung für die italienischen Staatsbürger zu finden, die in Marokko wegen der Omikron-Variante festsitzen. „Ich konnte mir nicht vorstellen, was so ein Aufruf bewirkt. Zeitungs- und Fernsehjournalisten haben mich kontaktiert und es hat geholfen. Auch die Botschaft hat angerufen“, erzählt die Boznerin.

Die Regierung in Marokko hatte Abreisen und Landungen am Flughafen blockiert, weil es Befürchtungen aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos der Omikron-Variante gab. Auch der Kurs, den Lanteri in Marrakesch absolviert hatte, wurde nach zwei Tagen annulliert und auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Probleme fingen an, als Lanteri versuchte über dem Schiffsweg oder mittels Flugzeug das Land zu verlassen. „Auf dem Flughafen habe ich Szenen der Verzweiflung erlebt“, betont Lanteri laut Alto Adige.

Für sie ist es wenige Tage später zu einer Lösung gekommen. Von Brüssel aus ist ein Flugzeug nach Rabat gestartet. Lanteri hat sofort einen Flug gebucht. Die Rückreise von Belgien nach Italien stellte kein Problem dar.

„Marokko hat derzeit ganz ein anderes Problem. Es gibt wirklich eine wirtschaftliche Notlage. Das Land, in dem zwei Jahre lang kein Tourismus, wurde in die Knie gezwungen. Sie wollten gerade wieder starten, als es erneut zu einer Blockade kam“, berichtet Lanteri. Die Menschen seien verzweifelt. „Ich habe Kinder auf der Straße gesehen, die um Essen bettelten. Die Menschen hofften darauf, dass die Touristen zurückkehren“, erklärt die Boznerin. Die Nachricht, dass die Grenzen erneut geschlossen werden, sei nun um die Welt gegangen. Dies bedeute keine gute Werbung.

Von: mk

Bezirk: Bozen