Mitarbeiter der Notrufzentrale und Sanitäter vor Gericht

Patientin verstorben – Vorwurf: Zustand unterschätzt

Freitag, 02. November 2018 | 12:28 Uhr

Bozen – Wegen des tragischen Todes einer 76-Jährigen aus Bozen im Jahr 2014 müssen sich ein Mitarbeiter der Landesnotrufzentrale und ein Sanitäter vor Gericht verantworten, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Den beiden wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Vorverhandlungsrichter Peter Michaeler stufte die Indizienlage als ausreichend für die Einleitung eines Hauptverfahrens ein.

Die Hinterbliebenen hätten laut eigener Aussage den Arzt des Wachdienstes kontaktiert, als die Frau heftige Magenschmerzen und durchfallartigen schwarzen Stuhl hatte.

Der Arzt habe zur Einlieferung ins Spital geraten und der Familie empfohlen, die Landesnotrufzentrale zu kontaktieren. Dies wollen die Hinterbliebenen dem Mitarbeiter der Notrufzentrale auch mitgeteilt haben. Von dort sei dann aber ein Rettungswagen ohne Arzt entsandt worden, beklagten die Hinterbliebenen.

Das Krankheitsbild sei unterschätzt worden, lautet der Verdacht – auch vom Sanitäter, der den Verdacht auf Bauchgrippe geäußert habe. Die 76-Jährige wurde dann auch nicht eingeliefert.

Als sich ihr Zustand verschlechterte, schlugen die Verwandten tags darauf erneut Alarm. Doch der Notarzt konnte die Patientin nicht mehr retten. Sie erlag inneren Blutungen, wie sich später erwiesen hat. Die Beschuldigten reichten eine Gegendarstellung ein.

Mehr lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!

 

Von: mk

Bezirk: Bozen