Die Kiesnester werden mit Eiern gefüllt

Reine Marmorierte Forellen im Ei-Stadium in der Passer besetzt

Montag, 16. Januar 2017 | 15:55 Uhr

Meran – Am Samstag Vormittag fand im Stadtzentrum die erste spontane Aktion des Meraner Jubiläumsjahres 2017 statt: Mit Unterstützung der Umweltstadträtin Madeleine Rohrer hat der Fischereiverein Passerfischer/Stodtboch rund 2.800 Eier der Marmorierten Forelle in der Passer eingebracht und damit einen aktiven Beitrag zum Artenschutz einer gefährdeten Fischart geleistet.

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Bei Wassertemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wurden am Samstag Vormittag von Vertretern des bewirtschaftenden Fischereivereins Passerfischer|Stodtboch und im Beisein von Umweltstadträtin Madeleine Rohrer rund 2.800 kurz vor dem Schlupf stehende Eier der Marmorierten Forelle besetzt. Diese stammen von Marmorierten Forellen, die im Herbst in der Passer im Stadtbereich von Meran gefangen, individuell markiert und einzeln genetisch untersucht wurden. Nur Elterntiere, die nachweislich und genetisch einwandfrei als Marmorierte Forellen identifiziert werden konnten, wurden für die Nachzucht herangezogen. So kann auch garantiert werden, dass aus den nun besetzten Eiern reine Marmorierte Forellen schlüpfen. Bis die daraus schlüpfenden Fische allerdings selbst für Nachwuchs sorgen, werden noch mindestens drei bis vier Jahre vergehen. Von den nun knapp 3.000 Eiern überleben nur wenige Dutzend. Diese arbeits- und finanzintensive Form der Bestandesstützung ist trotzdem das Mittel der Wahl, da die Natur dafür sorgen wird, dass genau jene Fische überleben, die am besten an die Gegebenheiten der Passer angepasst sind. Damit führt der Fischereiverein jene Philosophie der Bewirtschaftung fort, die der frühere Fischereirechtsinhaber Ubald Schiefer über Jahrzehnte verfolgt hat und zu der sich nun auch der bewirtschaftende Verein gegenüber dem jetzigen Fischereirechtsinhaber Martin Schiefer verpflichtet hat.

Beim Besatz dabei war auch Umweltstadträtin Madeleine Rohrer, die selbst in den kalten Fluten der winterlichen Passer bei der Vorbereitung der Kiesnester mitgeholfen und diese mit Eiern gefüllt hat. “Als Stadtverwaltung haben wir so einen direkten Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins und vor allem in den Lebensraum Passer bekommen. Dort kommen immerhin sieben verschiedene Fischarten vor, von denen nicht weniger als drei als geschützt gelten, nicht zuletzt die Marmorierte Forelle, die laut Roter Liste als stark gefährdet gilt”, erklärte Rohrer.

“Marmorierte Forellen können sich in der Etsch im Raum Meran nicht mehr vermehren, weil durch den Schwall und Sunk die Kinderstuben austrocknen oder weggeschwemmt werden. Die Passer ist noch einer der letzten naturnahen Flüsse, der kaum durch Kraftwerke beeinträchtigt wird. Sie ist daher als Lebensraum besonders wertvoll und schützenswert”, so Rohrer.

“Dem Schutz und der Förderung dieser Fischarten fühlt sich unser Verein besonders verpflichtet. Dazu haben wir neben dem aktiven Artenschutz durch den Besatz von nachweislich reinen Marmorierten Forellen auch beschlossen, die Marmorierte Forelle im bewirtschafteten Gewässerabschnitt der Passer komplett zu schonen um auf ganzer Linie zum Schutz dieser Fischart beizutragen”, so Andreas Riedl, Bewirtschafter der Passer im Zentrum von Meran. Am Samstag wurde ein kleiner, aber wichtiger Schritt dazu gesetzt.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt