Von: mk
Bozen – „Die Anzahl unserer Rettungseinsätze ist im Vorjahr im Vergleich mit 2021 wieder spürbar angestiegen, was nicht zuletzt an den aufgehobenen Corona-Maßnahmen lag“, sagt Georg Rammlmair, der Präsident von „HELI – Flugrettung Südtirol“, nach der Vollversammlung des Vereins am Dienstagabend. Bei den Einsätzen gab es landesweit einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent – Tendenz in diesem Jahr wiederum steigend. Mehr als die Hälfte der 2022 versorgten Patienten kamen aus Südtirol, der Rest stammte aus den anderen Provinzen Italiens und aus aller Welt.
Mit landesweit 4119 Einsätzen, 4002 Patienten, von denen 63 Prozent über 50 Jahre alt waren, und 158.143 Flugminuten war 2022 ein Rekordjahr für die Notarzthubschrauber Pelikan 1, Pelikan 2 und Pelikan 3 sowie für den Aiut Alpin Dolomites. 3353 Einsätze waren es 2021 gewesen, 3359 das Jahr davor. Am meisten Einsätze waren im vergangenen Jahr im Sommer nötig und in den Monaten, in denen Wintersport betrieben wird. „Im Schnitt hoben die vier Notarzthubschrauber landesweit im Schnitt insgesamt elfmal pro Tag ab, am öftesten der Pelikan 1, dann der Pelikan 2, der Aiut Alpin und der Pelikan 3“, erklärt „HELI“-Direktor Ivo Bonamico.
„Wir haben im vergangenen Jahr erstmals die 4000-er-Marke bei den Einsätzen geknackt. Der kontinuierliche Anstieg der Einsätze ist zweifelsohne auch auf den blühenden Tourismus in unserem Land zurückzuführen.“ Der Direktor freute sich, dass die Kosten für die Landesflugrettung wieder niedrig gehalten werden konnten: Nur knapp 6,6 Millionen Euro gingen 2022 zulasten des Südtiroler Steuerzahlers. Die gesamten Kosten liegen um etwa zehn Millionen Euro höher, die aber Versicherungen, Privatzahlern und dank des Tickets verrechnet werden konnten. Auch die Einsätze, die außerhalb von Südtirol geflogen wurden, hat der Verein mit den jeweiligen Sanitätsbetrieben abgerechnet.
„Was die Kosten anbelangt, haben wir wieder einen exzellenten Dienst für im internationalen Vergleich wenig Geld garantiert“, sagt Bonamico. „Denn mit 12,5 Euro pro Kopf bei etwa 533.000 Einwohnern in Südtirol haben wir den Steuerzahler nur sehr gering belastet.“ Höhepunkte im vergangenen Jahr waren unter anderem der Beschluss, dass der Pelikan 3 täglich abheben wird und die Verlängerung seiner Projektphase bis Ende 2024, das mitteleuropäische Flugrettungssymposium in Bozen sowie die Eintragung des Vereins in das staatliche Verzeichnis Runts und die Umwandlung von „HELI“ in eine ehrenamtliche Organisation. „Ein Dank geht an alle unsere Partner: das Land Südtirol, den Sanitätsbetrieb, die Notrufzentrale und an alle Blaulichtorganisationen“, betont Präsident Georg Rammlmair. „Nur gemeinsam sind wir stark.“
Diesem Dank schließt sich auch Marc Kaufmann, der ärztliche Leiter von „HELI“, an: „Wir haben mit unserer Flugrettung einmal mehr gezeigt, welch gute Notfallversorgung Südtirol seinen Einheimischen und Urlaubsgästen bietet. Und mit dem Pelikan 3 haben wir im Vinschgau eine Lücke geschlossen.“