Verunreinigter Biomüll

Restabfälle und Plastik landen allzu oft in der Biotonne

Donnerstag, 06. Juni 2019 | 08:35 Uhr

Brixen – Aus organischem Abfall wird Gartenerde. So sollte es sein. Allerdings werden häufig Fremdstoffe in der Biomülltonne oder im Bio-Underground-Container entsorgt, was das Recyceln des organischen Abfalls aufwändig, problematisch und teilweise sogar unmöglich macht.

„Der Anteil an Kunststoffabfall und Restmüll, den Bürgerinnen und Bürger bewusst oder aus Nichtwissen in den Bioabfällen entsorgen, hat in einigen Gemeinden des Eisacktals und Wipptals derart zugenommen, dass in den vergangenen Monaten eine Weiterverarbeitung der Bioabfälle zu Kompost teilweise nicht mehr möglich war. In einigen Fällen mussten ganze Chargen an Bioabfällen gemeinsam mit dem Restmüll in die Verbrennungsanlage nach Bozen geliefert werden“, sagt Ronald Amort, der Direktor des Umweltbereichs der Bezirksgemeinschaft Eisacktal.

„Im Allgemeinen ist die Trennmentalität gut. Vielfach sind es einige Wenige, die durch ihr Fehlverhalten den Anteil an Fremdstoffen in die Höhe treiben“, so Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste der Stadtwerke Brixen AG, die für die Abfallsammlung in der Gemeinde Brixen zuständig ist: „Es finden sich sogar gefährliche Abfälle wie Batterien im Biomüll! Auch die Verpackung verfallener oder verdorbener Lebensmittel hat im organischen Abfall nichts zu suchen; sie muss getrennt entsorgt werden. Wir rufen alle auf, sauber zu trennen – Biomüll, aber auch alle weiteren Wertstoffe. Verschmutzungen durch Fremdstoffe machen die Wiederverwertung teuer und letztendlich sinnlos. Wertstoffe wie Biomüll, die als Restmüll verbrannt werden müssen, sind eine Verschwendung von Ressourcen.“

Die Verantwortlichen der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und Wipptal planen gemeinsam mit der Stadtwerke Brixen AG Aktionen zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Massimiliano Grendele, Direktor des Umweltbereichs der Bezirksgemeinschaft Wipptal erklärt: „Die erhöhten Kosten für die Beseitigung von illegal oder falsch entsorgtem Abfall trägt die Allgemeinheit. Und deshalb setzen wir auf Information: Mit Plakaten, Broschüren, Aufklebern und in Vorträgen wollen wir die Bürger über die korrekte Mülltrennung informieren und auch mit organisatorischen und technischen Maßnahmen versuchen wir den Anteil an Fremdstoffen einzudämmen. Wo möglich, sollen Müllsünder direkt kontaktiert und auf mögliche Konsequenzen einer falschen Müllentsorgung hingewiesen werden.“

Von: mk

Bezirk: Eisacktal