Von: mk
Weißenbach – An der Talfer in Weißenbach im Sarntal führt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung der Zone Nord derzeit umfangreiche Arbeiten zur Revitalisierung durch.
Im Zuge der Umweltmaßnahmen des E-Werksbetreibers Alperia wird die Talfer in diesem Gewässerabschnitt aufgeweitet sowie das Umfeld abgesenkt. Es handelt sich dabei sowohl um eine gewässer- und landschaftsökologische Maßnahmeals auch eine Flussaufweitung zur Schaffung von Überflutungsflächen. Mit diesem Vorhaben soll das Flussbett der Talfer im Bereich Gisserau in Anlehnung an den Verlauf der Parzellen des öffentlichen Wassergutes wieder in das ehemalige Flussbett zurückverlegt werden. Auch angrenzende Flächen der Gemeinde bzw. Fraktion werden in dieses Projekt miteinbezogen. So kann in der strukturarmen und streckenweise hart verbauten Talfer im Bereich Gisserau ein nahezu natürlicher Gewässerabschnitt mit funktionsfähigen Auwaldbereichen wiedergewonnen werden. Durch die Eintiefung der letzten Jahrzehnte des Bachbettes ging der typische Auwaldcharakter verloren, der bereits jetzt zum Großteil von Nadelbäumen überwachsen wurde.
Ziel dieser Umweltmaßnahme ist es, einen natürlichen Gewässerabschnitt mit funktionsfähigem Auwald zurückzugewinnen, der auch überregional eine hohe Bedeutung hat. Es werden Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenartennachhaltig geschützt bzw. wiedergewonnen, allen voran die Deutsche Tamariske, die als stark gefährdet gilt. Durch die Vergrößerung und Absenkung des Bachbettes kann die Talfer auch im Falle eines Unwetters mitgeführtes Geschiebe ablagern, was zu einer Verbesserung der Hochwassersituation führt.
Verbesserung der ökologischen Funktionalität
Diese Arbeiten sind eine Umweltausgleichsmaßnahme, die von der hydroelektrischen Gesellschaft Alperia finanziert wird. Derzeit wird am Abschluss des zweiten Bauloses im Ausmaß von insgesamt 360.000 Euro gearbeitet, ein drittes Baulos wird im Herbst folgen. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die als Ausgleich für die Nutzung der öffentlichen Gewässer zur hydroelektrischen Produktion umgesetzt werden. Diese Ausgleichsmaßnahmen erfolgen in jenen Gemeinden, wo die entsprechenden Großkraftwerke angesiedelt sind. Die Umweltmaßnahmen werden von den Ufergemeinden und von der Landesverwaltung umgesetzt. Die Agentur für Bevölkerungsschutz verwirklicht diese Maßnahme direkt am betroffenen Gewässer mit dem Ziel, die ökologische Funktionalität zu verbessern. Das Ende der Bauarbeiten ist für den Sommer kommenden Jahres geplant, anschließend steht die Gisser Au den Anrainern und auch der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften als Naherholungszone zur Verfügung.
Für die gewässerökologische Begleitplanung zeichnen Peter Hecher von der Agentur für Bevölkerungsschutz sowie Maria Luise Kiem vom Amt für Landschaftsökologie verantwortlich, Projektierung und Bauleitung obliegen Philipp Walder vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord mit dem Bautrupp von Vorarbeiter Albert Premstaller.