Von: luk
Das Orkantief “Sabine hat in Teilen von Europa für erste Schwierigkeiten gesorgt. In Großbritannien wurden für Sonntag dutzende Flüge abgesagt oder verspäteten sich. Die britische Eisenbahngesellschaft riet Fahrgästen wegen des im deutschen Sprachraum “Sabine” genannten Sturms von nicht unaufschiebbaren Zugreisen vorerst ab.
Lufthansa und Eurowings strichen Flugverbindungen nach Brüssel. Auch in Frankreich warnte der Wetterdienst vor Überschwemmungen und Sturmschäden. Die britische Fluggesellschaft British Airways bot Reisenden von oder nach den Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick oder London City an, ihre Flüge umzubuchen. Auch die Fluggesellschaft Virgin Atlantic setzte mehrere Flüge von Heathrow aus. Zudem kam es zu Verspätungen und Ausfällen der Schiffsverbindung zwischen Calais und Dover.
Am Flughafen von Brüssel wurden wegen des Sturmtiefs rund 60 Starts und Landungen abgesagt. Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa strich Verbindungen zwischen Brüssel und München sowie Frankfurt am Main. Die Lufthansa-Tochter Eurowings sagte Flüge zwischen Stuttgart und Brüssel ab.
In Irland warnten die Wetterbehörden vor Überschwemmungen in Küstennähe. In der westlichen Stadt Galway wurde eine Veranstaltung zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 bereits am Samstagabend abgesagt.
Deutscher Wetterdienst warnt vor orkanartigen Böen
Indes warnt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) wegen des Sturmtiefs “Sabine”. Drei Tage lang soll “Sabine” über Deutschland fegen.
“Je weiter man im Südosten des Landes lebt, desto länger wird die Lagen entspannt bleiben. Südlich der Donau, beispielsweise, wird man den auflebenden Wind sogar erst in der zweiten Hälfte der kommenden Nacht zum Montag wahrnehmen. Anders im Westen und Nordwesten, wo im Laufe des Vormittags bereits schon die ersten stürmischen Böen gemessen werden. Warum ist das so? Zunächst einmal muss man sich die Zugbahn von Tief “Sabine” vor Augen führen. Das Zentrum von “Sabine” befindet sich derzeit knapp nördlich von Schottland und wird sich im Laufe des Tages und der kommenden Nacht zur Norwegischen Küste verlagern. Damit wird klar, dass der Nordwesten viel näher am Tiefzentrum liegt und damit auch eher in den Bereich des Sturms gelangt”, teilt der DWD mit.
Vorbereitet sein auf #Orkantief #Sabine mit den Tipps des DWD-Partners Feuerwehr Hamburg und den Unwetter-Informationen der #Warnwetter-App / kis https://t.co/OnnyzyoIry
— DWD (@DWD_presse) February 9, 2020
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine amtliche Unwetterwarnung für den heutigen Sonntag und den morgigen Montag am Sonntag weiter präzisiert. Die Menschen im Saarland sollten sich ab 18.00 Uhr möglichst nicht mehr im Freien aufhalten. Die entsprechende Unwetterwarnung gelte somit bereits am Abend für alle saarländischen Landkreise: Neunkirchen, Saarlouis, St. Wendel, Saarpfalz-Kreis, Merzig-Wadern und Regionalverband Saarbrücken. Ursprünglich waren die orkanartigen Böen erst für die Nacht von Sonntag auf Montag angekündigt. Auch für Rheinland-Pfalz und das Saarland wird vor Orkanböen bis ins Flachland und Starkregen gewarnt.
Für das Vogtland und den Erzgebirgskreis wurde eine Warnung herausgegeben. Demnach bestehe die Gefahr des Auftretens von Orkanböen der Stufe drei (von vier). Schon am Freitag hatte der DWD vor Sturmböen bis hin zu schweren Sturmböen im Freistaat Sachsen gewarnt. Diese gilt zwischen Sonntagabend und Montagvormittag.
Auch Bayern wird “Sabine” zu spüren bekommen: Der Deutsche Wetterdienst warnt für die Höhen des Bayerischen Waldes oberhalb von 1.000 Metern ab 22.00 Uhr sowie für die Alpen in Lagen über 2.0000 Metern bereits ab 18.00 Uhr vor extremen Orkanböen. Die Rettungskräfte in Hochfranken bereiten sich für die Nacht und den Montagmorgen auf Probleme durch Sturmtief Sabine vor. Dort werden die Orkanböen im Freistaat Bayern zuerst erwartet.
In Deutschland fielen bereits etliche Flüge aus. So wurden in München rund 80 Starts gestrichen, Auch aus Frankfurt am Main, Bremen, Hannover und Hamburg wurden Ausfälle gemeldet.
Sturmwarnung: Bahn bittet auf Fahrten am Sonntag und Montag zu verzichten
Die Deutsche Bahn rechnete mit Einschränkungen am Mittag. Der Fernverkehr zur Nordsee wurde eingestellt. Wie der Sprecher der Deutschen Bahn, Achim Strauß erklärt, bereitet sich auch die Deutsche Bahn auf das Ereignis vor. “Die Vorhersage ist, dass schon am Sonntagmittag der Orkan Nordwestdeutschland erreichen wird und sich dann über Deutschland verbreitet. Wir haben für alle Regionen vorgesorgt. Die Lagezentrum sind besetzt, mobile Räum Trupps sind mit Kettensägen ausgerüstet, um möglicherweise auf die Gleise gefallene Bäume möglichst schnell freizuschneiden.”
Wer sein Ticket nicht nutzen kann, darf seine Fahrt an einem anderen Tag wahrnehmen: “Tickets für Sonntag, Montag oder Dienstag können auch flexibel an anderen Tagen genutzt werden. Wir haben die Gültigkeit verlängert. Man kann also mit diesen Tickets für Sonntag, Montag oder Dienstag schon am heutigen Samstag fahren und auch noch eine Woche später.”
Auch Frankreich rüstet sich
In Frankreich erwarteten die Wetterdienste, dass vor allem der Norden und der Nordwesten des Landes vor starken Böen. In den Vogesen wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern erwartet. Die Behörden rieten davon ab, in Wälder zu gehen und Autos unter Bäumen zu parken.
Sturmtief Sabine soll auch Regen und Schnee bringen
“Sabine” sollte ab Montag auch über Österreich hinwegziehen. Das Land Salzburg warnte indes die Bevölkerung vor dem prognostizierten Sturmtief am Montag und Dienstag. Nicht nur auf den Bergen wird es sehr stürmisch, sondern auch in der Stadt Salzburg sowie im Flach- und Tennengau, wo am Montag der Wind laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 100 km/h erreichen kann. Erst am Mittwoch ist Entspannung angesagt, es bleibt aber windig. Verbreitet muss mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 km/h, inneralpin um die 70 km/h und auf den Bergen zwischen 100 und 120 km/h gerechnet werden.
Sturmtief “Sabine” soll auch Regen und Schnee bringen. In den nördlichen Staulagen regnet es zunächst am Montag bis zu 30 Milliliter pro Quadratmeter. Die Schneefallgrenze sinkt im Laufe des Tages von 1.500 Meter Seehöhe auf 1.100 Meter und in der Nacht auf Dienstag auf 700 Meter.