Hygiene-Debatte im Lido von Bozen

Schlechte Nachrichten für Proll-Planscher: Lido verbietet Unterhosen

Mittwoch, 14. August 2024 | 07:01 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Der Sommer am Lido von Bozen bringt nicht nur heiße Temperaturen mit sich, sondern auch eine neue Verordnung. Ab sofort heißt es: keine Slips und Boxershorts mehr im Pool! Stattdessen dürfen Besucher nur noch in klassischen Badehosen das Wasser betreten. Hintergrund ist die Hygiene.

Der Stadtrat Juri Andriollo reagierte auf zahlreiche Beschwerden, die sowohl von Bademeistern als auch von den regelmäßigen Besuchern des Lidos eingingen. „Es ist einfach nicht akzeptabel, dass Menschen in ihrer Unterwäsche ins Becken steigen. Das hat nichts mit Mode zu tun, sondern mit grundlegender Hygiene“, betont Andriollo in einem Interview.

Die Stadtverwaltung hat daher eine Sensibilisierungskampagne gestartet, um besonders junge Menschen über die Unterschiede zwischen Unterwäsche und Badekleidung aufzuklären. Hierbei kommen sogenannte Streetworker zum Einsatz, die im direkten Gespräch vermitteln, warum es wichtig ist, sich an die neuen Regeln zu halten. „Wer hier lebt, sollte sich auch an unseren Lebensstil anpassen“, fügt Andriollo hinzu. Dabei sei es irrelevant, aus welchem kulturellen Hintergrund die Badegäste stammen, die Regel gelte für alle gleichermaßen.

Modephänomen oder Hygieneproblem?

Doch das Phänomen, Unterwäsche sichtbar zu tragen, ist nicht neu und scheint sich in den letzten Jahren sogar verstärkt zu haben. Was in den 1990-er Jahren als kurzer Trend mit der Calvin Klein Werbung von Mark Wahlberg begann, hat heute den Weg in die heimischen Freibäder und Strände gefunden. Immer mehr junge Männer tragen ihre Markenunterwäsche nicht mehr nur unter der Hose, sondern lassen den Bund bewusst unter der Badehose hervorblitzen. Manche Hersteller gehen sogar so weit, Badeshorts mit einem doppelten Bund zu entwerfen, der die Unterhose nur andeutet.

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Doch was steckt hinter diesem Trend? Möglicherweise geht es um ein Prestige-Symbol, das zeigt, dass man sich teure Markenunterwäsche leisten kann. Eine andere Erklärung könnte sein, dass der doppelte Bund für mehr Sicherheit sorgt – schließlich will niemand, dass die Badeshorts beim Sprung vom Zehnmeterbrett verrutschen.

Unabhängig vom Grund: Diese Modeerscheinung stößt in Bozen auf wenig Gegenliebe. Die Stadtverwaltung will nicht nur die Ästhetik wahren, sondern vor allem sicherstellen, dass die Hygiene im Lido gewahrt bleibt.

Bezirk: Bozen

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