Strengste Auflagen

Schleppereivorwürfe: Fadel in Hausarrest entlassen

Samstag, 04. Februar 2017 | 10:33 Uhr

Bozen – Firas Fadel, der Anfang Jänner wegen Schleppereivorwürfen festgenommen wurde, ist gestern in den Hausarrest entlassen worden. Er muss aber strenge Auflagen erfüllen: So darf er etwa mit niemandem reden und auch nicht telefonieren.

Fadel hatte – wie berichtet – für die Sozialgenossenschaft „River Equipe“  das Flüchtlingsservicezentrum am Brenner geleitet und ist wegen Schlepperei verhaftet worden. Ihm wird angelastet, die Weiterreise von Flüchtlingen nach Deutschland organisiert und dafür Geld kassiert zu haben. Er hat diese Vorwürfe zurückgewiesen und den Ermittlern ausführlich Rede und Antwort gestanden.

Laut dem Tagblatt Dolomiten wird nicht zuletzt das Beweissicherungsverfahren zeigen, das mittels Videokonferenz mit Berlin abgehalten werden soll, wie haltbar die Vorwürfe gegen den 38-Jährigen sind.

Der Termin dafür steht noch nicht fest. Angehört werden sollen dabei die beiden Flüchtlinge aus Syrien, die erklärt haben sollen, sie hätten Fadel Geld gegeben, um nach Deutschland gebracht zu werden.

Gegenüber bundesdeutschen Ermittlern soll ein Syrer erklärt haben, er habe Fadel 2000 Euro für den Transport seiner ganzen Familie gegeben. Ein zweiter soll ausgesagt haben, er habe Fadel 700 Euro ausgehändigt. Auch abgehörte Telefongespräche zwischen den mutmaßlichen Schleppern sollen den Flüchtlingshelfer belasten. Dieser hingegen soll laut Anwalt Nettis betonen, er habe Flüchtlingen nur sein Telefon geliehen, wenn diese jemanden anrufen wollten. Auch habe sein Mandant nie Fahrten im Auto organisiert, so Nettis.

Von: luk

Bezirk: Bozen

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