Von: luk
Bozen – Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und in der Türkei spitzt sich die Lage weiter zu. Die Caritas-Einsatzkräfte vor Ort arbeiten gemeinsam mit Freiwilligen rund um die Uhr, um die Menschen mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen. Auch in Südtirol ist die Solidarität groß. Auf den Spendenkonten der Caritas sind bereits 40.000 Euro eingegangen. „Jede Spende hilft uns, den Menschen beizustehen, die der Kälte schutzlos ausgeliefert sind “, bedankt sich Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer und bittet um weitere Unterstützung.
„Es ist eisig kalt, schwere Nachbeben verbreiten Angst und Panik und trotzdem graben verzweifelte Menschen oft mit bloßen Händen in den Trümmern, um vermisste Verwandte und Freunde zu finden. Zehntausende sind verletzt, unterkühlt, ohne Essen oder Trinkwasser“, berichtet Sandra D’Onofrio von der Caritas Katastrophenhilfe, die in engem Austausch mit den Partnerorganisationen im Erdbebengebiet steht. Besonders schlimm ist die Situation im Norden von Syrien. Dort haben die verheerenden Beben vor allem Menschen getroffen, die ohnehin schon schutzlos unter extrem schweren Bedingungen leben mussten, z.B. Binnenflüchtlinge, die vor der Katastrophe in baufälligen Unterkünften gewohnt haben oder Menschen in entlegenen und schwer erreichbaren Gebieten, die jetzt auch für Rettungskräfte nur schwer erreichbar sind.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Türkei und Caritas Syrien waren sofort nach dem Beben im Einsatz. Einige von ihnen haben unter den Trümmern selbst Familienmitglieder und Freunde verloren. „Trotzdem geht die Arbeit fieberhaft weiter. In extrem schwierigen Situationen zu arbeiten, sind sie leider schon gewohnt. Schließlich stehen sie der vom Krieg ausgezehrten Bevölkerung in den Grenzgebieten zwischen Syrien und der Türkei schon seit vielen Jahren bei“, so D’Onofrio.
Derzeit geht es vor allem darum, die Menschen vor der Kälte zu schützen. „Feste Unterkünfte sind angesichts der Nachbeben zu gefährlich. Es können immer wieder Gebäude einstürzen“, erklärt Sandra D’Onofrio. Deshalb werden Zelte errichtet, warme Decken und Planen verteilt sowie Kleider, Nahrungsmittel, sauberes Wasser, Matratzen und Kochutensilien. Sanitäter versorgen die Verletzten auch in entlegenen Ortschaften. Besonders wichtig ist der psychologische Beistand für die traumatisierten Menschen, vor allem für die Kinder.
Wer die Nothilfe für die Erdbebenopfer in Syrien und in der Türkei unterstützen möchte, ist eingeladen, seine Spende unter dem Kennwort „Erdbeben Türkei-Syrien“ auf eines der folgenden Spendenkonten der Caritas zu überweisen.
Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018
Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT17X0604511601000000110801
Südtiroler Volksbank: IBAN: IT12R0585611601050571000032
Intesa Sanpaolo: IBAN: IT18B0306911619000006000065
Angesichts der dramatischen Lage hat die italienische Bischofskonferenz beschlossen, auch den Erlös der Kirchensammlung am 26. März für die Nothilfe in den Erdbebengebieten zur Verfügung zu stellen.
Wichtig: Die Caritas nimmt momentan keine Sachspenden für die Opfer dieses schrecklichen Erdbebens an und organisiert auch keine Sachspendentransporte. Denn aktuell kann alles, was gebraucht wird, vor Ort eingekauft werden. Dadurch können lange Transportwege vermieden und lokale Strukturen gestärkt werden.