Von: APA/dpa/sda
Der Schutthaufen auf dem verschütteten Bergdorf Blatten in der Schweiz ist nach Schätzungen teils 100 Meter hoch. Das berichtete der Geologe des Kantons Wallis, Raphael Mayoraz, nachdem Spezialisten erstmals direkt auf dem Schuttberg gelandet sind, um die Konsistenz zu prüfen. Das Material sei fest, aber das könne sich ändern, sagte er der Schweizer Zeitung “Le Nouvelliste”. Aufräumarbeiten sind bisher zu gefährlich, weil der Schutt überall jederzeit einbrechen könnte.
“Bisher haben wir keine größeren Risse oder Einstürze festgestellt”, sagte Mayoraz der Zeitung. “Das kann sich jedoch ändern, wenn das Eis zu schmelzen beginnt.” Es geht um das Eis im Schuttberg. Rund ein Drittel der neun Millionen Kubikmeter, die das Dorf und das Flussbett der Lonza nach dem Gletscherabbruch am vergangenen Mittwoch verschüttet haben, dürften Gletschereis sein, schätzen die Experten.
Im Katastrophengebiet seien überall Kameras installiert worden, die den Schuttberg und den Stausee dahinter rund um die Uhr überwachen, berichtete Mayoraz. “Die Lonza fließt derzeit in einer neuen Rinne – und zwar relativ kontrolliert”, sagte er. Bisher seien keine größeren Mengen Material aus dem Schuttberg mitgerissen worden.
Schlammlawine riss provisorische Brücke mit
An anderer Stelle im Schweizer Wallis riss eine Schlammlawine Montagfrüh eine provisorische Notbrücke im oberen Val de Bagnes weg. Die Gemeinde Val de Bagnes bestätigte entsprechende Medienberichte. Die provisorische Brücke nach Lourtier war erst im vergangenen September nach Unwettern vom Juli 2024 errichtet worden. Sie diente als Verbindung zwischen Champsec, Lourtier und dem oberen Val de Bagnes.
Nach den Unwettern war die Verbindung zwei Wochen lang unterbrochen gewesen. Im Bett des Wildbachs Fregnoley hatten sich im vergangenen Sommer wiederholt Muren zu Tal gewälzt. Der Wildbach soll nun gesichert werden.
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