Von: luk
Bozen – Wochenlange Ermittlungen, stundenlanges Auswerten von Überwachungsvideos und gezielte Spurensuche führten die Carabinieri von Bozen letztlich zum Erfolg: Einer der mutmaßlichen Brandstifter, die in der Silvesternacht in mehreren Bozner Stadtvierteln Müllcontainer angezündet und erheblichen Sachschaden verursacht hatten, wurde nun identifiziert und angezeigt.
Der Verdächtige ist ein Bozner, geboren 2005, der gemeinsam mit mindestens drei Gleichaltrigen in einem alten Ford durch die Stadt fuhr, offenbar mit einem genauen Plan. Ihr Ziel: Müllcontainer im Stadtgebiet in Brand zu setzen, insbesondere in den Vierteln Don Bosco und Europa-Neustift. Insgesamt sollen sie mindestens zehn Brände gelegt haben.
Die Gruppe agierte schnell und gezielt: Nach jedem Brandanschlag wechselten sie rasch den Stadtteil und verwischten so ihre Spuren. Die Ermittlungen in der Silvesternacht blieben zunächst erfolglos. Erst durch die mühsame Auswertung zahlreicher Überwachungskameras konnte ein erster Durchbruch erzielt werden.
Schlüsselmoment war die Analyse einiger verschwommener Bilder einer Tankstellenkamera, auf denen das verdächtige Fahrzeug zumindest ansatzweise zu erkennen war. Die Ermittler rekonstruierten daraus das Kennzeichen und gelangten über den Fahrzeughalter schließlich zum jugendlichen Fahrer. Er war der Sohn des Halters.
Die Carabinieri durchsuchten daraufhin dessen Wohnsitz sowie das Fahrzeug selbst und wurden fündig: Im Kofferraum entdeckten sie einen Kanister, in dem wohl Brandbeschleuniger transportiert wurde. Dieser wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der nächtlichen Brandstiftung verwendet.
Der entstandene Schaden der Feuerteufel ist beträchtlich: Der städtische Entsorgungsbetrieb SEAB beziffert den Sachschaden allein an den Müllcontainern auf rund 48.000 Euro. Hinzu kommen Beschädigungen an vier nahe geparkten Autos sowie Kosten für Reinigung und Straßeninstandsetzung.
Der junge Mann wurde wegen vorsätzlicher Brandstiftung angezeigt, bleibt jedoch auf freiem Fuß. Die Ermittlungen der Carabinieri zur Identifizierung der drei noch unbekannten Mittäter dauern an.
Aktuell sind 18 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen