Von: mk
Bozen/Gröden – Der anhaltende Besucheransturm auf die Seceda hat ein Ausmaß erreicht, das nicht länger tragbar ist. Die Grenzen der Belastbarkeit sind deutlich überschritten – mit spürbaren Auswirkungen auf Umwelt, Infrastruktur und insbesondere die Lebensqualität der Einheimischen. Der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus Luis Walcher fordert deshalb ein wirksames Hotspot-Management zur Lenkung und Kontingentierung der Touristenströme.
„Die Entwicklung auf der Seceda steht exemplarisch für ein wachsendes Problem in einigen unserer touristischen Hotspots. Wir sehen eine deutliche Überlastung, die weder für die Einheimischen und Gäste noch für Natur und Landwirtschaft langfristig tragbar ist“, so Walcher.
Zwar bleibe der Tourismus – insbesondere in strukturschwachen Gebieten – ein wichtiges Entwicklungsinstrument, doch müsse man anerkennen, dass sich die Situation an bestimmten Orten dramatisch zugespitzt habe. „Was wir dort erleben, ist eine Übernutzung, die weit über das verträgliche Maß hinausgeht“, betont der Landesrat.
Erst kürzlich kursierten Videos in den sozialen Netzwerken aufgetaucht, die einen wahren Strom an Touristen zeigten, die in Gröden auf die Seceda und in die Dolomiten wollten. Auch die Grünen haben darauf aufmerksam gemacht.
In stark frequentierten Gebieten wie der Seceda sei es laut Walcher notwendig, Lenkungs- und Kontingentierungsmaßnahmen umzusetzen. Ein zentrales Element des geplanten Hotspot-Managements soll künftig die Vormerkungspflicht für Besucher sein. Nur so könne ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tourismus und Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung bewahrt werden. Er verweist darauf, dass Modelle wie jenes in Prags bereits existieren und als Orientierung dienen könnten. Die Herausforderung liege nun darin, praktikable Konzepte rasch umzusetzen. Besonders wichtig sei dabei die enge Zusammenarbeit der involvierten Wirtschaftsteilnehmer und der lokalen Tourismusorganisationen mit den betroffenen Gemeinden und dem Land.
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