Nacktbilder im Internet: So gehen die Betrüger vor

Soziale Netzwerke: Wieder wurden Südtiroler erpresst

Mittwoch, 14. September 2016 | 13:10 Uhr

Bozen – In den vergangenen Tagen haben sich wieder Nutzer von Sozialen Netzwerken bei der Post- und Kommunikationspolizei von Bozen gemeldet. Der Grund: Sie wurden Opfer von Erpressungen vonseiten anderer Internet-Nutzer.

Die Täter erstellen in der Regel ein „Fake-Profil”, schicken dann eine Freundschaftsanfrage an das potentielle Opfer, indem sie sich als Person ausgeben, die Interesse wecken könnte – etwa, indem das Bild einer hübschen Frau posten.

Nach einer kurzen Kontaktaufnahme versuchen die Erpresser, sofort einen direkten Kontakt mittels Webcam herzustellen, um das unwissende Opfer auch zum Austausch von Bildern mit sexuellem Inhalt zu überzeugen.

Anschließend werden die Opfer aufgefordert, einen gewissen Geldbetrag zu zahlen, damit diese Bilder/Videos nicht veröffentlicht werden – die klassische Erpressung im Internet.

Die Post– und Kommunikationspolizei weist darauf hin, dass Freundschaften im Netz nur bereits bekannten Personen gewährt werden sollte. Alle im Netz eingegebenen Bilder, Video und Informationen – auch über Webcam – geraten definitiv aus der Kontrolle des Inhabers. Man müsse immer vorsichtig sein, welches Material ins Netz eingespeist wird.

Auf die Anfragen oder Belangen des Erpressers sollte laut Postpolizei nie eingegangen werden, da die Verbreitung des Materials im Netz trotzdem nicht verhindert werden kann. Außerdem könnte es zu weiteren Zahlungsaufforderungen kommen.

Eine weitere Möglichkeit, die Straftäter im Internet oft nutzen, sind Fotomontagetechniken. Dabei werden Fotos und Videos produziert, indem Gesichter von realen Personen, die die Täter in Sozialen Netzwerken kennengelernt haben, mit einem fremden Körper kombiniert werden – wobei die Körper in einer eindeutigen sexuellen Stellung zu sehen sind.

Falls Bürger diesen Erpressungsversuchen zum Opfer fallen oder auch Sorge haben, dass ein Video von veröffentlicht wird, können sie sich an die Post- und Kommunikationspolizei in Bozen wenden – unter der Rufnummer 0471 531413.

Von: mk

Bezirk: Bozen