Startschuss für Corona-Impfungen in Südtirol

Spritze für Gänsbacher: Er fühlt sich gut

Sonntag, 27. Dezember 2020 | 14:21 Uhr

Bozen – Wie in ganz Europa, sind heute auch in Südtirol die ersten Impfungen gegen Corona verabreicht worden.

Kurz vor 8.00 Uhr morgens sind 145 Impfdosen aus Rom eingetroffen. Die erste Person, die geimpft wurde, war die Pflegekoordinatorin der Covid-Einheit, Wilma Flunger, es folgten der Über-80-jährige Enzo Acinapura, danach der bekannte Immunologe Bernd Gänsbacher aus dem Sarntal. Er gibt sich überzeugt, dass der Impfstoff der Weg aus der Krise ist. Nach seiner Impfung habe er sich gut gefühlt.

Der Immunologe Bernd Gänsbacher – sabes

In weiterer Folge wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens geimpft, darunter auch Elke Maria Erne, Primarin der Infektiologie, Elisabetta Pagani, Primarin der Mikrobiologie und Virologie, Mariagrazia Zuccaro, Direktorin des Departments für Prävention, Annamaria Bassot, Leiterin der Covid-Überwachungseinheit, Patrick Franzoni, stellvertretender medizinischer Einsatzleiter, Mario La Guardia, Primar der Notaufnahme Bozen, Flavio Girardi, der ärztliche Direktor des Krankenhauses Bozen, Pierpaolo Bertoli, Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs, Marianne Siller, Pflegedienstleiterin des Sanitätsbetriebes.

V.l.n.r: Astrid Santoni (Koord. Poliambulatorien), Florian Zerzer (Generaldir.), Daniele Carion (KP), Thomas Bisaglia (Sanitätsass.), Wilma Flunger (Koord. Covid), Enzo Acinapura, Bernd Gänsbacher (Immunologe), Thomas Widmann (Landesrat) – sabes

Landeshauptmann Arno Kompatscher hob in seiner Ansprache den symbolischen Charakter des „Impftages“ hervor, indem eine Pflegekraft geimpft wird, weiters ein Angehöriger der Risikogruppe der älteren Personen sowie ein wissenschaftlicher Experte. Gleichzeitig betonte er, dass auch in den nächsten Wochen und Monaten die AHA-Regeln eingehalten werden müssen: „Schritt für Schritt werden wir den Weg aus dieser Pandemie schaffen; heute ist ein Tag der Hoffnung!“

Für Gesundheitslandesrat Thomas Widmann ist der Beginn der Impfung in Südtirol „ein historischer Tag, ein Tag der Wende. Wer hätte noch vor wenigen Monaten gedacht, dass es noch 2020 möglich sein wird, mit den Impfungen zu starten.”

Auch für Generaldirektor Florian Zerzer stellt dieser Tag einen Wendepunkt in der Bekämpfung des Virus dar. Er bedanke sich bei den vielen Menschen, die in den vergangenen Wochen und Monaten an der Bekämpfung der Pandemie beteiligt waren.

Bedenken zur Impfung müsse niemand haben, bestätigt auch die Primarin des Dienstes für Mikrobiologie und Virologie, Elisabetta Pagani: „Der Impfstoff hat alle strengen Kontrollen bestanden und wurde von der EMA (European Medicines Agency‘) zugelassen, was eine hohe Hürde darstellt. Auch wir Fachleute haben uns genauestens informiert und die wissenschaftliche Fachliteratur weist darauf hin, dass er sicher ist – nicht zuletzt habe ich mich heute selbst impfen lassen.“ Wichtig, so Pagani, sei es außerdem, sich bei seriösen Quellen zu informieren (z.B. Robert-Koch-Institut RKI, Istituto Superiore di Sanità ISS, European Center for Disease Control and Prevention – ECDC, World Health Organisation – WHO) und nicht auf Fakenews zu hören: „Vor allem in elektronischen Medien findet man viele Halbwahrheiten. Die veröffentlichten Daten zeigen, dass der Immunschutz bei rund 95 Prozent der geimpften Personen eintritt. Falls jemand interessiert ist, kann die gesamte Dokumentation eingesehen werden, denn die Herstellerfirma setzt auf höchste Transparenz.“

Vor der Verabreichung wird eine ausführliche Anamnese mit einem Arzt/einer Ärztin durchgeführt.

Ab sofort werden in Italien jede Woche 470.000 Impfdosen eintreffen.

Von: luk

Bezirk: Bozen