Schlechte Noten von Forschungsstiftung

Südtiroler Sanitätsbetrieb erfüllt wesentliche Betreuungsstandards nicht

Donnerstag, 23. Februar 2023 | 11:54 Uhr

Bozen – Während die Autonome Provinz Trient im Gesundheitswesen bei den wesentlichen Betreuungsstandards sehr gut abschneidet, ist dies in Südtirol nicht der Fall. Zu diesem Schluss kommt die renommierte Forschungsstiftung GIMBE.

Die Betreuungsstandards umfassen alle jene Leistungen und Dienste, die der staatliche Gesundheitsdienst den Bürgerinnen und Bürgern, die in Italien wohnhaft sind und all jenen, die Anspruch auf medizinische Versorgung haben, kostenlos oder gegen Bezahlung einer Kostenbeteiligung (“Ticket”) gewährleisten muss.

Die Forschungsstiftung hat mehrere Analysen durchgeführt hat, um die Belastbarkeit der regionalen Sanitätsbetriebe zu vergleichen, die sie im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie aufwiesen. Gleichzeitig sollten Unterschiede zwischen den Regionen in Nord- und Süditalien verglichen werden. Während der Norden von der ersten Welle heftig getroffen wurde, blieb der Süden dank eines verlängerten Lockdowns im Frühjahr 2020 von diesen Auswirkungen verschont.

Zur Erfassung der Unterschiede in den einzelnen Regionen wurde eine Punkteskala erstellt – mit einer Höchstpunktezahl von 300. Während das Trentino im Jahr 2020 ein Ergebnis von 259,6 Punkten erreicht, kommt Südtirol nur auf 176,2 Punkte.

Laut Analyse der Stiftung GIMBE belegt die Provinz Trient den dritten Platz unter den autonomen Regionen und Provinzen. Wegen der hohen Punktezahl wird davon ausgegangen, dass die wesentlichen Betreuungsstandards mehr als ausreichend garantiert werden. Südtirol liegt hingegen unter den autonomen Regionen und Provinzen auf Platz 17 und fällt praktisch durch. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa hapert es vor allem im Bereich der Prävention und bei der wohnortnahen Gesundheitsbetreuung.

Für die Bewertung wurde als Grundlage das sogenannte „neue Garantiesystem (NSG)“ herangezogen, wobei 22 Indikatoren überprüft werden, die in drei Bereiche unterteilt sind: Neben der kollektiven Vorsorge und öffentlichen Gesundheit sind dies wohnortnahe Gesundheitsbetreuung und die Krankenhausbetreuung. Schlüsselt man diese drei Bereiche auf, liegt Südtirol bei der Prävention auf Platz 18, bei der wohnortnahen Gesundheitsbetreuung auf Platz 17 und bei der Betreuung im Krankenhaus auf Platz 13. Die autonome Provinz Trient erreicht hingegen im Bereich der Prävention Platz drei, bei der wohnortnahen Gesundheitsbetreuung findet sich das Trentino auf dem zehnten Platz wieder und im bei der Krankenhausbetreuung sogar auf Platz eins.

Von: mk

Bezirk: Bozen