Staatsanwaltschaft veröffentlicht Autopsiebericht

Tödlicher Sturz: Socin Schädel- und Halswirbeltrauma erlegen

Montag, 10. September 2018 | 19:00 Uhr
Update

Bozen – Wie die Staatsanwaltschaft von Bozen mitteilt, liegt nach dem Unfalltod des 60-jährigen Schulwartes Maurizio Socin nun der Autopsiebericht vor.

Die Atopsie ergab, dass der Tod von Maurizio Socin infolge eines Schädel- und Halswirbeltraumas eingetreten sei, welchen er bei einem versehentlichen Sturz erlitten habe. Bei der Untersuchung der Leiche wurde auch eine Fraktur des linken Handgelenks festgestellt, sodass man schlussfolgern kann, dass der Verstorbene versucht hat, sich abzustützen und somit vor dem Aufprall nicht ohnmächtig war.

Was bisher berichtet wurde:

Tödlicher Sturz: Staatsanwaltschaft leitet Untersuchung ein

Die Bozner Staatsanwaltschaft hat nach dem Unfalltod des 60-jährigen Schulwartes Maurizio Socin eine Untersuchung eingeleitet. Unter anderem soll laut einem Bericht des Alto Adige eine Autopsie klären, ob der Mann einen Anfall an Übelkeit erlitten oder das Gleichgewicht verloren hat. Die Bozner Staatsanwaltschaft prüft aber auch, ob es eine mögliche Verantwortlichkeit Dritter gibt.

Wie berichtet, war der Mann am Mittwoch tot in der Turnhalle der Archimede-Mittelschule in Bozen aufgefunden worden. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Schulwart auf einen rund zwei Meter hohen Volleyball-Schiedsrichterstuhl gestiegen sein, um Seile neben den Kletterstangen am Überboden zu befestigen. Dann kam es zu dem tödlichen Sturz. Der 60-Jährige hat einen Schädelbruch erlitten. Der Schiedsrichterstuhl war umgekippt.

Auch der genaue Todeszeitpunkt soll durch die Autopsie geklärt werden. Der leblose Körper war von Mitgliedern einer Amateursportgruppe aufgefunden worden, die die Turnhalle gemietet hatten. Doch zu diesem Zeitpunkt muss Socin bereits mehrere Stunden lang tot gewesen sein. Zur Mittagszeit soll er allerdings noch lebend gesehen worden sein.

Offenbar wollte Socin am Start des neuen Schuljahrs die Turnhallte in Stand bringen. Die Ermittler haben am Donnerstag mehrere Zeugen vernommen und Unterlagen gesammelt, die über die Aufgaben des Opfers Auskunft geben. Die Turnhalle steht nach wie vor unter Beschlagnahme

Geklärt werden muss, ob die Arbeit, die Socin durchführen wollte, in sein Aufgabengebiet fiel, ob er sie regelmäßig durchführte und ob er dafür die geeigneten Hilfsmittel zur Verfügung gehabt hat.

Die Bozner Staatsanwaltschaft prüft aber auch, ob es eine mögliche Verantwortlichkeit Dritter gibt. Ein Mitarbeiter der Schule soll am Donnerstag erklärt haben, dass sich der Schiedsrichterstuhl ursprünglich in einem Lagerraum befunden habe. Socin hätte demnach den Stuhl erst an die besagte Stelle hinschaffen müssen, um ihn dann zu besteigen. Obwohl der Socin sehr sportlich war, ist der Schiedsrichterstuhl relativ schwer und es ist noch unklar, wie der Mann ihn allein transportieren konnte.

Die Ermittler versuchen außerdem herauszufinden, warum der 60-Jährige keine Leiter benutzt hat. Sollte sich herausstellen, dass die Schule ihrem Angestellten keine angemessene Leiter zur Verfügung gestellt hat, könnte dies die Situation der Schulverantwortlichen belasten.

Außerdem muss überprüft werden, ob der Schulwart in Zusammenhang mit den Sicherheitsvorkehrungen geschult wurde. Freunde, Bekannte, aber auch Professoren und Schüler reagierten geschockt auf die Nachricht des Todes von Maurizio Socin.

Der Mann war 1,98 Meter groß und spielte früher Basketball. Außerdem war er passionierter Läufer und er praktizierte Kampfsport.

Von: mk

Bezirk: Bozen