Bozen/Brixen – „Er war ein sehr freundlicher, umgänglicher und beliebter Mensch, der von seinen Weggefährten stets geschätzt worden ist“, erinnert SVP-Obmann Philipp Achammer an den verstorbenen Zeno Giacomuzzi, den langjährigen Bürgermeister von Brixen und ehemaligen Landtagsabgeordneten und Regionalassessor. „Verlässlichkeit und Verbindlichkeit waren im wichtig: Er war immer darauf bedacht, vorausschauend zu handeln. Dabei suchte er nach konkreten Lösungen für Problemen, die nicht wieder neue Auseinandersetzungen zur Folge hatten, sondern vielmehr von der Bevölkerung angenommen wurden.“
„Seine politischen Mitstreiter schätzten ihn als guten Kollegen“, sagt Philipp Achammer. „Begründeten Forderungen hat er sich nicht verschlossen. Im Gegenteil, er hat sie überzeugt mitgetragen und dabei immer darauf geachtet, auf die Sache zu schauen.“ Streit habe er stets versucht zu vermeiden, sachbezogen sei er auf Konsens aus gewesen.
Der Respekt vor und die Pflege der Tradition seien Zeno Giacomuzzi wichtig gewesen: „Volkstumspolitisch hatte er feste Grundsätze, an denen er nicht rütteln ließ.“ Er habe zu sagen gepflegt, dass es einer Verankerung in verbindlichen Werten bedürfe, die einerseits im Volk fest verwurzelt seien und andererseits von der Politik vorgelebt werden.
Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe Zeno Giacomuzzi bewusst viele Freiräume eingeräumt, sodass diese ihre eigenen Ideen entwickeln und weiterbringen konnten. „Im Gespräch mit ihm fühlte man sich verstanden und respektiert – auch wenn er stets um seine Sicht der Dinge warb“, erinnert der SVP-Obmann.
„Seine Charakterzüge und Einstellungen sind auch nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik unverändert geblieben“, weiß Philipp Achammer, welcher der Familie und den anderen Angehörigen des verstorbenen Zeno Giacomuzzi das Mitgefühl der großen SVP-Gemeinschaft ausspricht.
Brixen trauert um Altbürgermeister und Ehrenbürger Zeno Giacomuzzzi
Mit Betroffenheit und Trauer hat die Stadtverwaltung von Brixen die Nachricht vom Tod des langjährigen Bürgermeisters und Ehrenbürgers Zeno Giacomuzzi aufgenommen. Mit Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi verliere die Stadtgemeinde Brixen eine engagierte Persönlichkeit und einen geschätzten Mitmenschen. In seinem langjährigen Einsatz habe er die Entwicklung der Stadt mit viel Weitblick und großem Verantwortungsbewusstsein maßgeblich gefördert, so Bürgermeister Peter Brunner.
“Zeno Giacomuzzi war über die Sprachgruppen hinaus geschätzt für sein ausgeprägtes politisches Feingefühl und seine menschlichen Qualitäten: Immer stellte er den Menschen in den Vordergrund, war stets offen für Ideen und Diskussionen, unvoreingenommen, vorurteilsfrei und flexibel; er hatte ein offenes Ohr für alle und mit seinem pragmatischen Ansatz gelang es ihm, Konflikte zu entschärfen und Brücken zu bauen. Die langjährige und bis heute aktiv gelebte Städtepartnerschaft mit Regensburg fand 1969 ihre Anfänge unter Bürgermeister Giacomuzzi”, heißt es weiter.
“Sein Einsatz reichte weit über das politische Engagement hinaus: Er war Präsident der Südtiroler Volksbank, Landtags- und Regionalratsabgeordneter, Präsident der Seilbahngesellschaft und der Kurverwaltung. Unbeirrt waren seine Bemühungen für sportliche Großveranstaltungen, im Altstadtkomitee oder für das Brixner Bürgerheim.
Mit seiner weltoffenen und liberalen Haltung führte er Brixens Geschicke in einer Zeit des großen Umbruchs und förderte mit seiner Politik maßgeblich die Entwicklung Brixens als lebendige und attraktive Stadt. Noch heute liest sich am Stadtbild von Brixen die Handschrift des Bürgermeisters Zeno Giacomuzzi.
Seine von Weitsicht und Augenmaß geprägte Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Brixen wird uns stets in Erinnerung bleiben. Wir trauern um unseren geschätzten Altbürgermeister und drücken der Familie unsere tief empfundene Anteilnahme aus”, so der aktuelle Bürgermeister.
Kondolenzbuch im Rathaus
Um Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi zu gedenken, liegt im Rathaus (Eingang Domplatz) ein Kondolenzbuch auf. Zu den Öffnungszeiten der Gemeinde können sich die Bürgerinnen und Bürger dort eintragen.
Volksbank trauert um Ehrenpräsident Zeno Giacomuzzi
Zeno Giacomuzzi, Ehrenpräsident der Volksbank, ist am 16. Mai 2023 im Alter von 91 Jahren verstorben.
Der am 20. April 1932 in Neumarkt geborene Giacomuzzi war in verschiedenen Positionen eine treibende Kraft in der Südtiroler Volksbank und bis 2007 in strategischen Führungsfunktionen der Bank tätig. In diesen 46 Jahren ist die Bank von 3 Filialen mit 20 Mitarbeitern auf 112 Filialen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern gewachsen. Heute zählt die Bank über 160 Filialen und mehr als 1.350 Mitarbeiter.
Von 1961 bis 1967 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Volksbank Brixen und wurde 1967 dessen Präsident. 1980 wurde Zeno Giacomuzzi zum Präsidenten des Verwaltungsrats der Volksbank Brixen ernannt. Mit dem Zusammenschluss der Volksbank Brixen und der Volksbank Bozen im Jahr 1992 wurde Dr. Zeno Giacomuzzi der erste Präsident des Verwaltungsrates der Südtiroler Volksbank und hatte dieses Amt bis 2007 inne. 2008 wurde er für seinen langjährigen Einsatz zum Ehrenpräsidenten der Südtiroler Volksbank ernannt.
Giacomuzzi war außerdem von 1969 bis 1988 Bürgermeister von Brixen und von 1988 bis 1993 Landtagsabgeordneter und Regionalassessor.
Die Volksbank drückt ihre tiefe Trauer zum Tod von Zeno Giacomuzzi aus und erinnert sich an ihn als einen der herausragenden Protagonisten in der Geschichte der Bank. “Der Familie gilt das aufrichtige Beileid des gesamten Verwaltungsrats und Direktionsteams sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank.”
Von: luk
