Sieben Menschen kamen bei der Tragödie ums Leben

Unfall in Luttach: Dem Lenker droht die Höchststrafe – 18 Jahre

Dienstag, 25. Januar 2022 | 09:10 Uhr

Luttach – Die Bozner Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung zum tragischen Unfall in Luttach abgeschlossen. In Südtirol hatte sich zuvor noch nie ein Unglück eines solchen Ausmaßes ereignet. Dem Unfalllenker drohen nun bis zu 18 Jahre Haft, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.

Bekanntlich ist am 5. Jänner 2020 ein Wagen des Typs Audi TT in eine deutsche Reisegruppe gefahren. Sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Der Unfalllenker hatte mehr als 1,5 Promille im Blut und war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.

Der Vorwurf lautet auf mehrfache Tötung im Straßenverkehr. Die Jugendlichen aus Deutschland waren von einem Diskobesuch in Steinhaus zu ihrem Hotel zurückgekehrt. Nachdem sie vom Shuttle ausgestiegen waren, überquerten sie die Straße, als es zum Unfall kam. Neben den sieben Todesopfern wurden sieben weitere Menschen verletzt. Eine junge Frau trug schwere Verletzungen davon. Ein junger Mann, der eben erst sein Studium abgeschlossen hatte, liegt im irreversiblen Koma.

Der Staatsanwalt wirft dem Unfalllenker vor, sich in trunkenem Zustand hinters Steuer gesetzt, das erlaubte Geschwindigkeitslimit überschritten und vor einem Zebrastreifen nicht abgebremst zu haben.

Nachdem ihm die Staatsanwaltschaft den Abschluss der Ermittlungen offiziell mitgeteilt hat, wird höchstwahrscheinlich Anklage erhoben. Wegen der hohen Anzahl an Todesopfern und Verletzten riskiert der Fahrer die Höchststrafe. Das würden 18 Jahre Haft bedeuten. Laut Staatsanwaltschaft seien sämtliche Voraussetzungen dafür gegeben.

Die Verteidigung hat die Möglichkeit, ein verkürztes Verfahren zu beantragen. In diesem Fall riskiert der Angeklagte ein Drittel der Haftstrafe. Als mildernder Umstand könnte auch der Schadenersatz zählen, der geleistet wird.

Ursprünglich wurden 18 Millionen Euro gefordert. Die Versicherung deckt aber nur zehn Millionen Euro ab, das ist das Höchstmaß. Angesichts der Tatsache, dass die Versicherung nicht mehr zahlt, haben die Familienangehörigen des Unfalllenkers zusammengelegt. Jeder hat auf etwas verzichtet. Auf diese Weise konnte man sich auf eine Summe einigen.

Von: mk

Bezirk: Pustertal