Von: APA/dpa
In zahlreichen Branchen und Einrichtungen sind Menschen wegen des Klimawandels wachsendem Hitzestress ausgesetzt. Die Hälfte der Weltbevölkerung von gut acht Milliarden Menschen spüre bereits negative Folgen von hohen Temperaturen, berichteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltwetterorganisation (WMO). Dies dürfe nicht als Unannehmlichkeit abgetan werden, sondern sei eine Gesundheitskrise, warnte Rüdiger Krech, Umwelt- und Klimaspezialist der WHO.
Zu den besonders betroffenen Branchen zählen die Landwirtschaft, die Fischerei und der Bau. Wenn die Temperatur über 20 Grad Celsius steige, sinke die Produktivität pro weiterem Grad um zwei bis drei Prozent, heißt es in dem Bericht. Hitzebedingte Probleme könnten neben Hitzschlag und Austrocknen auch Nierenfunktionsstörungen und neurologische Beschwerden sein. Wenn ein Arbeitgeber in Schutzmaßnahmen investiere, bekomme er mehr zurück, als er ausgegeben habe, weil Mitarbeiter produktiver würden, sagte der Hitzeexperte Andreas Floris von der griechischen Universität Thessalien.
Was zu tun ist
Die WHO und die WMO empfehlen, dass Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Gesetzgeber gemeinsam Hitzepläne ausarbeiten. Es reiche zum Beispiel nicht, ab einer bestimmten Temperatur in der Schule hitzefrei zu geben, sagte Krech. Die konkreten Lösungen hingen von den lokalen Gegebenheiten ab. Unter anderem nennen Experten eine Änderung von Arbeits- und Schulzeiten, Ventilatoren, passende Arbeitskleidung, mehr Pausen, mehr Schattenspender und die Bereitstellung von Trinkwasser.
Neben Arbeitnehmern, die im Freien arbeiten, litten unter gefährlicher Hitze zudem chronisch Kranke und Menschen in Ländern, die sich zu Hause schlecht vor Hitze schützen können – etwa, weil sie keine dicken Wände oder Kühlung haben. Auch Kinder und ältere Menschen seien besonders gefährdet. Sanitäter und Erste-Hilfe-Kräfte müssten geschult werden, um Anzeichen von Hitzestress sofort zu erkennen, heißt es in dem Bericht.
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