Von: luk
Bozen – Liest man die Anschuldigungen, die die Bozner Staatsanwaltschaft gegen einen 61-jährigen Mann aus dem Trentino vorbringt, läuft einem der Schauer über den Rücken.
Von 2010 bis 2012 soll er vor den Enkelinnen seiner Lebenspartnerin im Südtiroler Unterland sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Zum Zeitpunkt der Vorfälle waren die beiden Mädchen zehn und sechs Jahre alt. Laut der Tageszeitung Alto Adige genoss der Mann das uneingeschränkte Vertrauen der Familie und manchmal wurden die beiden Mädchen in seine Obhut gegeben.
Dieses Vertrauen soll der 61-Jährige schamlos ausgenutzt haben. Laut den Anschuldigungen masturbierte er vor den Kindern und ließ sich dabei filmen. Das war aber nicht alles: Dem Mann wird weiters vorgeworfen, die Mädchen gezwungen zu haben, sich gemeinsam mit ihm pornografische Filme anzusehen. Eines der Mädchen saß dabei auf seinem Schoß, während er Hand an sich gelegt habe. Laut der Anklage habe das ältere Mädchen für ihn sogar Pornofilme im Internet suchen müssen. Vor dem jüngeren Mädchen soll der Mann seine Genitalien entblößt haben.
Nach zwei Jahren flog der Mann schließlich auf. Die beiden Mädchen sagten ihm Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens aus und auch die Ermittlungen der Post- und Kommunikationspolizei brachten belastendes Material zum Vorschein.
Vorverhandlungsrichterin Carla Scheidle hat dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Einleitung des Hauptverfahrens stattgegeben. Erschwerend kommt hinzu, dass der 61-Jährige zum Zeitpunkt der angelasteten Straftaten, die Obhut über die beiden Mädchen hatte. Der Prozess wird am 14. Oktober aufgenommen.