Von: APA/Reuters/dpa/AFP
Bei dem katastrophalen Absturz eines Passagierflugzeugs in Indien sind nach Angaben der Polizei 241 Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei hatte die Zahl der Toten zuvor mit über 290 angegeben. Die genaue Zahl würde noch ermittelt, erläuterte eine hochrangige Polizeivertreterin, am Donnerstag. Noch sei unklar wie viele in dem Gebäude getötet wurden, in das das Flugzeug hineinstürzte. Ein Passagier habe das Unglück überlebt und werde in einem Krankenhaus behandelt.
Die Boeing-Maschine war auf dem Weg nach London unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben der Airline 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsbürger und ein Kanadier. Bei dem Überlebenden handelt es sich um einen britischen Staatsangehörigen indischer Herkunft.
Das Flugzeug habe 125.000 Liter Kraftstoff aufgenommen, sagte Innenmister Amit Shah. Das Flugzeug der Gesellschaft Air India hatte kurz nach dem Start vom Flughafen in Ahmedabad im Westen Indiens an Höhe verloren und war in ein Gebäude gestürzt, unbestätigten Berichten zufolge setzte der Pilot kurz vor dem Unglück einen Notruf ab.
Britische Experten unterstützen Unfallermittler in Indien
Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch US-Präsident Donald Trump bot Hilfe an. Indien sei ein “großes” und “starkes” Land, doch die Vereinigten Staaten stünden bereit, im Bedarfsfall sofort Hilfe zu leisten, sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington. Der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich ebenfalls bereit, die Ermittlungen zu unterstützen.
Einer von zwei Flugschreibern sei gefunden worden, berichtete die Zeitung “Hindustan Times”. Eine Blackbox zeichnet Flugdaten und akustische Signale auf.
Es handelt sich um eine der weltweit schwersten Luftfahrtkatastrophen der vergangenen Jahre. Die Ursache war zunächst unklar. “Die verletzten Passagiere wurden von den örtlichen Behörden in die nächstgelegenen Krankenhäuser gebracht”, sagte Airline-Chef Campbell Wilson in einer Video-Stellungnahme auf der Plattform X.
Unterkunft für Medizinstudenten zerstört
“Eine Hälfte des Flugzeugs stürzte in ein Wohngebäude, in dem Ärzte und ihre Familien leben”, sagte der Arzt Krishna. Flugzeugnase und das Vorderrad seien auf die Kantine gestürzt, in denen Studenten gerade zu Mittag gegessen hätten. Krishna sah nach eigenen Angaben “etwa 15 bis 20 verbrannte Leichen”, 15 Studenten habe er aber mit seinen Kollegen retten können.
Augenzeuge Poonam Patni schilderte AFP, als er den Absturzort erreicht habe, hätten dort Leichen gelegen, viele davon verkohlt. Einige Menschen seien aus dem zweiten oder dritten Stockwerk aus umliegenden Gebäuden gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten.
Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner
Laut der Website Flightradar24 handelte es sich um eine Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner, eines der modernsten Passagierflugzeuge. Experten zufolge ist es der erste Absturz einer solchen Maschine, die als sehr sicher gilt. Die Boeing-Aktie gab im vorbörslichen Handel in New York um 6,8 Prozent nach. Boeing arbeite zusammen mit den indischen Behörden an einer Untersuchung des Vorfalls, teilte der US-Flugzeugbauer mit.
Nach Angaben von Air India war das Flugzeug auf dem Weg zum Flughafen London-Gatwick in Großbritannien. Einem Insider zufolge waren unter den 242 Insassen 169 indische Staatsangehörige, vermutlich 53 Briten, sieben Portugiesen und ein Kanadier. Mindestens elf Kinder seien an Bord gewesen. Österreichische Staatsangehörige dürften sich nicht in der Maschine befunden haben, teilte das Außenministerium in Wien auf APA-Anfrage mit.
Beileidsbekundungen aus aller Welt
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi, der selbst aus dem Bundesstaat Gujarat stammt, ordnete einen umfassenden Rettungseinsatz an. “Wir teilen Ihren Schmerz”, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Premier Modi gerichtet, betonte sie: “Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch.” Weitere Beileidsbekundungen kamen u.a. von Russlands Präsident Wladimir Putin, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem australischen Premier Anthony Albanese.
Papst Leo XIV. drückte den Familien und Freunden der Verstorbenen sein tiefes Beileid aus. Er sei “zutiefst betrübt über die Tragödie” und bete auch für die an den Bergungsarbeiten beteiligten Helfer, heißt es in einem am Donnerstag im Vatikan veröffentlichten Schreiben, wie Kathpress berichtete.
Pakistan drückte Mitgefühl aus
Der britische König Charles und der britische Premierminister Keir Starmer äußerten sich zutiefst erschüttert über den Flugzeugabsturz. Es sei niederschmetternd, “von dem schrecklichen Flugzeugabsturz in #Ahmedabad zu erfahren. Meine Gedanken und Gebete sind bei denjenigen, die Angehörige verloren haben. Wir stehen in diesen dunklen Stunden an der Seite unserer Freunde in Indien”, versicherte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) auf der Plattform X.
Auch Erzrivale Pakistan drückte sein Mitgefühl aus. “Unser tief empfundenes Beileid gilt den Familien und Angehörigen aller an Bord befindlichen Personen”, schrieb Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif auf der Online-Plattform X. “Unsere Gedanken und Gebete sind bei all den Betroffenen.” US-Präsident Donald Trump bot indes Unterstützung an. Indien sei ein “großes” und “starkes” Land, doch die Vereinigten Staaten stünden bereit, im Bedarfsfall sofort Hilfe zu leisten, sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington. Trump zeigte sich betroffen und sprach von einem “furchtbaren Absturz” und “einem der schlimmsten in der Geschichte der Luftfahrt”.
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