Glätte, Eisregen und zahlreiche Einsätze

Steinschlag geht auf Vinschger Straße nieder: Wieder geöffnet

Dienstag, 12. Dezember 2017 | 07:46 Uhr
Update

Penon – Auf die weiße Pracht folgte am Montagnachmittag ergiebiger Regen, der bis in die Nacht hinein anhielt. Das führte mancherorts in Südtirol zu erheblichen Problemen. Bäume und Äste wurden auf Fahrbahnen gedrückt oder konnten der Last nicht mehr standhalten. Glätte sorgte bei Autofahrern für Probleme und die Lawinenwarnstufe ist im ganzen Land auf die Stufe drei angehoben worden. Der Landeszivilschutz ruft Autofahrer derzeit dazu auf, wegen der Glätte vorsichtig und langsam zu fahren.

Die anhaltenden Niederschläge führten für die Feuerwehren im Land von Montagabend bis Dienstag bereits zu über 60 Einsätzen. Innerhalb von 24 Stunden hat es fast doppelt so viel geregnet wie normalerweise im gesamten Monat Dezember. Die Feuerwehrleute mussten wegen umgestürzter Bäumen oder gefährlicher Äste, steckengebliebener Autos und Lkw, wegen Verkehrsunfälle aufgrund der eisigen Fahrbahnen sowie kleineren Steinschlägen und Überschwemmungen ausrücken.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Einsätze im Unterland

Die Freiwillige Feuerwehr von Penon musste am Montag gleich zu drei Einsätzen ausrücken. Die starken Niederschläge haben gegen 16.15 Uhr dazu geführt, dass mehrere Bäume und Äste gefährlich tief auf die Straße hingen. Gefrierender Regen auf den Bäumen bildete Eiszapfen. Die betreffenden Gefahrenquellen wurden von den Wehrmännern entfernt.

Kurz vor 21.00 Uhr versperrte dann ein umgestürzter Baum den Kauderleweg. Der Baum wurde zerkleinert und entfernt.

Kurz vor Mitternacht wurde dann ein Murenabgang bei der Fennererstraße im Bereich des Torrglbaches gemeldet. Die Wehrmänner stellten vor Ort fest, dass es sich um eine Schneelawine handelt. Weil der Schnee durch den Regen bereits sehr weich war, musste die Straße nicht gesperrt werden.

Auch die Feuerwehr von Neumarkt war aufgrund der schweren Schneelast auf den Bäumen – verursacht durch den Eisregen – zu mehreren Einsätzen alarmiert worden.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

 

Schwierigkeiten aufgrund von Bäumen und Ästen gab es auch in Branzoll.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

 

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Zu Einätzen kam es auch in Eppan.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Auch die Feuerwehr von Leifers musste sich mit Schnee, der auf den Bäumen lastet, auseinandersetzen.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

 

Vinschger Staatsstraße nach Steinschlag gesperrt

Wie die Verkehrsmeldezentrale berichtet, ist die Vinschger Staatstraße zwischen Kastelbell und Latsch nach einem Steinschlag gesperrt worden. Der Leichtverkehr wurde umgeleitet, der Schwerverkehr muss die Sperre abwarten. Noch in den frühen Vormittagsstunden konnte die Sperre wieder aufgehoben werden.

In Plaus wurde außerdem eine Straße verlegt.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Auf der Jaufenstraße bei St. Leonhard im Passeiertal steckte ein Reisebus fest. Die Feuerwehr von St. Leonhard musste um 0.11 Uhr ausrücken und war bis 1.50 Uhr im Einsatz.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

 

Kastelruth-Waidbruck: Straße vereist – Unfall

Ein Südtirol News-Leser berichtet, dass auch die Straße zwischen Waidbruck und Kastelruth unterhalb des Tunnels bei Kastelruth wegen eines Unfalls gesperrt ist. Die Straße sei total vereist.

Heute ereigneten sich im Raum Waidbruck mehrere Verkehrsunfälle aufgrund spiegelglatter Straßen. Gegen 6.15 Uhr mussten die Feuerwehren von Lajen und Waidbruck zu einem Auffahrunfall auf der Grödnerstraße ausrücken, zwei Lkw waren aufeinander geprallt. Kurze Zeit später musste die Feuerwehr Waidbruck ein weiteres Mal ausrücken. Gleich zwei Verkehrsunfälle ereigneten sich auf der Kastelrutherstraße. Auf der Höhe des Tscheltner Hofes überschlug sich ein Fahrzeug, während nahe des Kreisverkehres in Waidbruck ein Pkw auf einen Lkw auffuhr. Die spiegelglatte Fahrbahn war auch für die Einsatzkräfte eine große Herausforderung. Glüchlicherweise wurden keine Personen verletzt.

Feuerwehr Waidbruck
Feuerwehr Waidbruck

In St. Christina in Gröden ist in der Nacht ein Lkw steckengeblieben.

Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Lawinenwarndienst ruft Warnstufen drei und vier aus

Indes hat der Lawinenwarndienst nach dem vielen Schnee und dem Regen von gestern und in der Nacht auf heute in ganz Südtirol die Lawinenwarnstufe drei ausgerufen, das bedeutet dass landesweit eine erhebliche Lawinengefahr besteht. Besonders gefährlich ist es derzeit in Ulten, in Ratschings, in Ridnaun und im Passeiertal, dort gilt die Warnstufe vier. Bis zu 80 Zentimeter Schnee sind seit Sonntagnacht in Südtirols Bergen gefallen. In der Ortlergruppe, in Passeier und Ulten waren die Neuschneemengen am höchsten.

Nicht nur Niederschläge auch starker Wind war gestern stellenweise aufgetreten. In St. Leonhard bei Brixen hat der Wind ein größeres Trampolin angehoben und über einen Abhang geworfen.

Lechner Marlene

Auch in Bozen Einsätze wegen Schneefalls

Verschiedene Einsätze wegen des Schneefalles waren auch im Stadtgebiet von Bozen in den letzten 24 Stunden nötig.

In den letzten 24 Stunden hat die Bozner Berufsfeuerwehr im Stadtgebiet von Bozen und der näheren Umgebung verschiedene Einsätze wegen des Schneefalles gemacht.

Die Berufsfeuerwehr ist 15 Mal wegen abgebrochener Äste und Bäume ausgerückt, weitere 15 Einsätze mussten wegen Überschwemmungen gemacht werden und dreimal  rücke der Rüstwagen aus, um stecke gebliebene Fahrzeuge wieder auf die Fahrbahn zu ziehen. Insgesamt siebenmal wurde die Berufsfeuerwehr zu Lokalaugenscheinen gerufen. So wurden in den letzten 24 Stunden insgesamt 40 Einsätze abgearbeitet. Langsam mit der Wetterbesserung beruhigt sich die Situation zusehends.

Bei vier Einsätzen wurde die Berusfeuerwehr von der Freiwilligen Feuerwehr von Gries unterstützt.

bfbz

Wetterbesserung 

Heute beruhigt sich das Wetter wieder etwas. In der Nacht auf Mittwoch können dann aber wieder Regen und Schnee fallen – aber keine großen Mengen, wie Landesmeteorologe Dieter Peterlin erklärt.. Die Schneefallgrenze dürfte dann wieder bis auf stellenweise 800 Meter sinken.

Von: luk

Bezirk: Bozen