Die Verzweiflung einer Mutter

Vom Mann niedergestochen – Familie auseinandergerissen

Montag, 04. Dezember 2017 | 11:01 Uhr

Bozen – Am 25. März wurde sie von ihrem Ehemann mit einem Messer niedergestochen und überlebte glücklicherweise die Attacke. Seither ist nichts mehr, wie es war.

Die 33-jährige Frau mit marokkanischen Wurzeln, die seit ihrem vierten Lebensjahr in Bozen lebt, hat sich nun an die Medien gewandt. Sie ist nämlich maßlos enttäuscht vom Sozialdienst. Zusagen seien nicht eingehalten worden.

Nach dem Vorfall im März wurde ihre Familie auseinandergerissen. Seitdem hat sie ihren Ehemann nicht mehr gesehen und von ihren sechs Kindern lebt nur mehr der Zweijährige bei ihr.

Die Zwillinge im Alter von 15 Jahren wurden nach Angaben der Frau in zwei Strukturen nach Pavia gebracht. Ursprünglich hätten sie in Strukturen nahe Bozen gebracht werden sollen, wo auch ein spontaner Besuch möglich gewesen wäre. „Der Assistent des Sozialdienstes hat mir auch versprochen, dass sie nicht getrennt werden.“ Nichts sei so eingetroffen, wie ausgemacht gewesen, so die Frau verzweifelt. Sie hatte sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen und daher der Unterbringung zugestimmt. Doch es kam dann alles ganz anders, worüber sie nun erzürnt ist. Zwei Jahre sollen die Zwillinge in den Strukturen leben, so sieht es die richterliche Verfügung vor.

Drei weitere Kinder hat die Mutter zu Verwandten nach Marokko gebracht, damit sie ihr nicht ebenfalls von den Behörden genommen werden.

Die 33-Jährige will nun das Gespräch mit den Sozialdiensten suchen. Sie hat sich auch einen Anwalt genommen. Ihr Ziel ist es, die Familie wieder zusammenzuführen – erst die Kinder, dann will sie auch die Sache mit ihrem Ehemann regeln.

Er sei ihr 18 Jahre ein guter Mann gewesen, erzählt sie lokalen Medien. Wohl der Alkoholkonsum habe ihn verändert und Wochen vorher habe sie ihn plötzlich nicht wiedererkannt. Schließlich kam es zu der Bluttat, die die Frau nur knapp überlebt hat.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen