Unternehmer im Visier der Finanzpolizei

Vorwurf: Südtiroler sahnt unrechtmäßig 120.000 Euro ab

Mittwoch, 22. März 2023 | 11:23 Uhr

Bozen – Ein Südtiroler Unternehmer, der im Bereich des Marketings, der Marktforschung und der Meinungsumfragen arbeitet, ist ins Visier der Finanzpolizei geraten.

Den Ermittlern zufolge soll der Mann unrechtmäßig öffentliche Beiträge vom Land und von der Agentur der Einnahmen in Höhe von 120.000 Euro kassiert haben.

Bei einer Überprüfung soll sich herausgestellt haben, dass der Unternehmer eine Reihe von Ausgaben für Mieten, Software-und PC-Einkäufen sowie für die Teilnahme an Messen angegeben hatte, die zum Teil in Wirklichkeit nie getätigt worden waren.

Um die Ansuchen beim Land glaubwürdiger zu gestalten, soll der Mann einige ad hoc-angefertigte Formulare von Gutschriften hinzugefügt haben. Die Formulare sollten als Belege für Banküberweisungen dienen, die in Wahrheit nie durchgeführt wurden.

Eine ähnliche Vorgangsweise soll der Unternehmer bei der Agentur der Einnahmen an den Tag gelegt haben. Den Ermittlern zufolge wollte sich der Mann auf diese Weise Beiträge für Unternehmen sichern, die die Auswirkungen der Corona-Krise besonders zu spüren bekommen hatten.

Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof hat inzwischen die präventive Beschlagnahme von Gütern und Finanzen angeordnet, um den verursachten Schaden zu decken. Bislang wurden 55.000 Euro auf mehreren Bankkonten und zwei Pkw sichergestellt. Außerdem wurde die Auszahlung der Covid-19-Hilfe in Höhe von 600 Euro gestoppt.

Bislang gilt die Unschuldsvermutung.

Von: mk

Bezirk: Bozen