Von: mk
Bozen – Ein 15-Jähriger aus Bozen ist am Sonntag verprügelt worden. Weil zwei Männern seine Frisur nicht gepasst hat, haben sie den Jugendlichen am Hals gepackt und ihn geohrfeigt.
Über den Fall hat die Zeitung Alto Adige am Montag berichtet. Der 15-Jährige hat nach der Attacke Anzeige erstattet, die Ermittlungen laufen.
Der Jugendliche trägt kurze blonde Haare. Am Hinterkopf ließ er sich die Worte „Hate Nazis“ dunkel einfärben. Auf Deutsch heißt das so viel wie „Ich hasse Nazis“. Die Aufschrift kam bei einigen wohl weniger gut an.
Der Angriff hat sich während eines Konzerts in der Industriezone ereignet. Nur wenige Stunden zuvor hatten Unbekannte das Fahrrad des Jugendlichen verunstaltet und das Gestell mit Hakenkreuzen und andere einschlägigen Symbolen bemalt. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen besteht, wird derzeit überprüft.
Harsche Kritik von Spagnolli
Kritik kommt auch vom Südtiroler PD-Senator Luigi Spagnolli. „Es ist bemerkenswert, wie still es auf der Südtiroler Rechten ist, wenn es um den Angriff geht, bei dem ein junger Mann zusammengeschlagen wurde, weil er als Antifaschist erkannt wurde“, schreibt Spagnolli in einer Aussendung. In den letzten Tagen habe die Rechte keine Gelegenheit ausgelassen, der Linken vorzuwerfen, zu zögerlich bei der Verurteilung von Hass und Gewalt zu sein – obwohl sich die gesamte Bozner Mittelinks-Fraktion sofort hinter die Mitterechts-Vertreter im Gemeinderat gestellt habe, die eine Palästina-Resolution nicht unterstützt hatten und es deshalb zu einem Einschüchterungsversuchs von Randalierern gekommen sei.
Zu den faschistischen Schlägern gebe es hingegen von der Rechten nicht ein Wort der Verurteilung. „Die Eile, Gewalt und Einschüchterungen anzuprangern, gilt offenbar nur dann, wenn man sich selbst als Opfer darstellen kann und sie gilt vor allem nicht, wenn Menschen mit anderen Ideen betroffen sind“, bemängelt Spagnolli.
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