Feuerwehren kommen mit dem Auspumpen nicht nach

Weiter Hochwassergefahr im Süden – Sorge vor Hangrutschungen

Sonntag, 06. August 2023 | 05:25 Uhr

Kein Ende des Kampfs gegen die Wassermassen in Südösterreich. Nachdem der Regen am Samstag deutlich nachgelassen hat, bereitet der Feuerwehr der massiv gestiegene Grundwasserspiegel großes Kopfzerbrechen. Keller müssten immer wieder ausgepumpt werden, weil Wasser nachdrücke, berichtete der Kärntner Feuerwehrsprecher Hans-Jörg Rossbacher am Sonntag im ORF-Radio. Zudem würden an mehreren Orten Hangrutschungen befürchtet. Einige Flüsse wie Gurk oder Mur stiegen weiter stark an.

In Kärnten waren weiterhin fünf von zehn Bezirken von den Überschwemmungen betroffen. Während sich die Lage in den neuralgischen Orten St. Paul im Lavanttal und Viktring bei Klagenfurt stabilisierte, mussten in der Gemeinde Brückl (Bezirk St. Veit) 20 Haushalte mit rund 50 Personen wegen eines befürchteten Hangrutsches evakuiert werden. Ein Teil der Betroffenen verweigerte dies aber laut dem ORF. Auch in der Gemeinde Keutschach (Bezirk Klagenfurt-Land) mussten 20 Häuser evakuiert werden.

Eine Rekordzahl an Einsatzkräften standen am Samstag im Kampf gegen das Hochwasser, jeweils 2.500 Feuerwehrleute in Kärnten und der Steiermark. Die beiden Landesregierungen bzw. die Bundesregierung sicherten rasche Hilfe zu. Auch Feuerwehren aus anderen Bundesländern, konkret Niederösterreich, halfen. Trotz der extremen Belastung gab es auch grenzüberschreitende Hilfsaktionen. Im slowenischen Mežica half die Besatzung eines Notarzteinsatzfahrzeuges aus dem Bezirk Völkermarkt. Die Rettungskräfte konnten ein 14 Tage altes Baby wohlbehalten gemeinsam mit seiner Mutter ins Klinikum Klagenfurt bringen. In der Nacht auf Sonntag konnten Kärntner Feuerwehrleute auch Kärntner Urlauberfamilien nach Hause bringen, die vom Hochwasser auf einem slowenischen Campingplatz überrascht worden waren. Außerdem wurden weiterhin mehrere slowenische Orte, die nur von Kärnten aus erreichbar waren, von dort aus versorgt.

In der Steiermark sank in den meisten betroffenen Gebieten der Pegel der Flüsse und Bäche. Jener der Mur stieg jedoch deutlich an, wie eine Übersicht der Landesregierung Steiermark zeigte. Sowohl in Graz als auch in Mureck an der slowenischen Grenze wurden höhere Pegel gemessen. Dies wurde vor allem im Nachbarland Slowenien mit großer Sorge gesehen. Dort war nämlich am Samstag bereits ein Damm gebrochen, mehrere Orte mit hunderten Bewohnern mussten vorsorglich evakuiert werden.

(S E R V I C E – Das Rote Kreuz bittet um Spenden unter IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144, BIC: GIBAATWWXXX, Erste Bank: BLZ: 20.111, Kennwort: Hochwasser)

Von: apa