Von: ka
Bozen – Nach dem schneearmen Winter und dem trockenen Frühjahr, wurde allseits befürchtet, dass nach dem letzten Jahr auch der heurige Sommer durch Trockenheit und Wassermangel gekennzeichnet sein werde. Aber es kam ganz anders. Im Mai öffnete der Himmel die Schleusen und sorgte im ganzen Land für grüne Wiesen sowie für volle Stauseen und Wasserspeicher.
Die darauffolgende Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 36 Grad, die diese nasse Zeit ablöste, wurde von Unwettern unterbrochen, die selbst bei sonst gelassenen altgedienten Feuerwehrleuten für Entsetzen sorgten. Tennisballgroße Hagelkörner durchschlugen Autoscheiben und in Tils in der Nähe von Brixen sogar das Dach einer Scheune.
Mittlerweile glauben Experten, dass hierzulande der Klimawandel in Zukunft weniger für längere Trockenperioden, sondern vielmehr für eine „klimatische Achterbahnfahrt“ sorgen könnte. Hitzewellen mit ungewohnt hohen Temperaturen und Trockenheit könnten sich einander immer wieder entweder mit längeren Regenphasen oder auch mit Starkregen und großen Unwettern ablösen. Da die Gewitterzellen immer größer und wasserreicher und die Aufwinde immer stärker werden, werden die Hagelkörner immer größer, sodass sie bis auf die Größe von Tennisbällen anwachsen können.
Da riesige Gewitter mit Starkregen und Hagelschlag lokal zu großen Schäden führen, ist die „klimatische Achterbahnfahrt“ auch für die Einsatzkräfte eine große Herausforderung. Es gilt, für die Überbrückung der Trockenzeiten Speicherseen zu errichten und dem Starkregen mit verbesserter Landschaftspflege entgegenzuwirken.
Aber machen wir uns nichts vor. Gegen gewaltige Unwetter mit großem Hagelschlag kann wenig ausgerichtet werden. Stellen wir uns also darauf ein, dass Südtirols Zukunft heißer, feuchter und „wilder“ sein wird.