Neun Verdächtige des Mordes beschuldigt – VIDEO

20-Jähriger vor Diskothek verprügelt und mit Eisenstange erschlagen

Dienstag, 28. März 2017 | 06:59 Uhr

Alatri – Emanuele Morganti hat es nicht geschafft. 48 Stunden lang kämpften die Ärzte im römischen Krankenhaus Umberto I um das Leben des 20-Jährigen aus Alatri, einer Kleinstadt in der Provinz Frosinone im Latium, aber die Kopfverletzungen, die der junge Mann auf dem Platz vor einer Diskothek erlitten hatte, waren einfach zu schwer.

Emanuele Morganti hatte am Freitagabend zusammen mit seiner Freundin und einer kleinen Gruppe von Freunden die Diskothek Mirò im Zentrum von Alatri besucht, um den gemeinsamen Abend mit etwas Tanz und Musik ausklingen zu lassen. Später am Abend hatte in der Diskothek ein Streit begonnen, an dem der 20-Jährige vorläufig nicht beteiligt gewesen sein soll. Er hatte erst regiert, als ein offensichtlich betrunkener Gast – laut ersten Erkenntnissen soll es sich bei ihm um einen Albaner gehandelt haben – immer wieder seine Freundin angemacht hatte. Die Türsteher des Lokals, bei denen es sich ebenfalls um albanische Staatsbürger handelt und deren Rolle im Mordfall noch Gegenstand von Ermittlungen ist, hätten sich aber nicht auf die Seite des Paares, sondern auf jene des Betrunkenen geschlagen und hätten Emanuele Morganti aus dem Lokal geworfen.

Twitter/EmanueleMorganti
Twitter/EmanueleMorganti

Dort sei der junge Mann von den Freunden des Albaners, zu denen sich noch andere Lokalgäste gesellt hätten, zuerst verfolgt und dann zu Boden gebracht worden. Daraufhin hätten bis zu neun Personen auf den auf dem Asphalt liegenden jungen Mann eingeprügelt und eingetreten, bis er regungslos auf dem Boden liegen geblieben sei. Zuletzt hatte einer der Übeltäter eine Eisenstange oder einen Schraubenschlüssel benutzt, um damit auf dem Kopf des jungen Mannes einzuschlagen. Das Traurige ist, dass kaum jemand dem jungen Mann zu Hilfe geeilt sein soll und alle Beteiligten und Umstehenden beim Eintreffen der Carabinieri und der Rettungskräfte das Weite gesucht hätten.

Twitter/EmanueleMorganti
Twitter/EmanueleMorganti

Nur wenige Freunde, die ebenfalls einige Schläge und Tritte abbekommen haben sollen, hätten versucht Morganti beizustehen, während die Freundin hilflos das Verbrechen mit ansehen musste.

Die Carabinieri nahmen umgehend Ermittlungen auf. Dank der Aufnahmen der Überwachungskamera des Platzes konnte ein Fahrzeug, mit dem einige der Gewalttäter geflüchtet waren, identifiziert werden. Nach und nach wurden insgesamt neun Personen, sechs Italiener und drei Albaner, unter denen sich auch die zwei Türsteher befanden, zum Verhör in die Carabinierikaserne gebracht. Nachdem sie ein erstes Mal wieder entlassen worden waren, wurden sie nach weiteren Untersuchungen und Lokalaugenscheinen Stunden später ein zweites Mal in die Kaserne einbestellt. Nun riskieren die neun Verdächtigen endgültig, wegen vorsätzlicher Tötung verhaftet zu werden.

Twitter/EmanueleMorganti
Twitter/EmanueleMorganti

Alatri selbst steht unter Schock. Freunde wollen für Emanuele einen Fackelzug organisieren, während der Bürgermeister all jene, die etwas über die Vorgänge in der verhängnisvollen Nacht wissen, dazu eingeladen hat, sich mit den Carabinieri in Verbindung zu setzen.

Der unfassbare Mord an Emanuele Morganti lastet schwer auf eine Gemeinschaft, die nun über sich selbst nachdenkt.

Von: ka