Ex-Mann und seine 48 Jahre jüngere Liebhaberin verhaftet – VIDEO

Abscheulich: Ex-Frau ermordet und Raubüberfall vorgetäuscht

Montag, 24. Juli 2023 | 08:51 Uhr

Conegliano – Um sich seiner Ex-Frau, der 72-jährigen Margherita Ceschin, ein für alle Mal zu entledigen und auf diese Weise nicht nur den gerichtlich verfügten Unterhaltszahlungen zu entgehen, sondern auch mit seiner 48 Jahre jüngeren Liebhaberin ein neues Leben beginnen zu können, soll sich der 79-jährige Enzo Lorenzon zusammen mit der 31-jährigen Dileyisi Guzman Lorenzo einen teuflischen Plan ausgedacht haben.

Zwei Auftragskillern, die wie die Liebhaberin ebenfalls aus der Dominikanischen Republik stammen, seien insgesamt 30.000 Euro versprochen worden, um die Frau zu ermorden und die Bluttat wie einen Raubüberfall aussehen zu lassen. Die Carabinieri von Treviso deckten aber den abscheulichen Plan auf und verhafteten das kriminelle Quartett.

Am Samstag klickten für den 79-jährige Enzo Lorenzon und für die 31-jährige Dileyisi Guzman Lorenzo die Handschellen. Zusammen mit dem ungleichen Paar wurden auch die mutmaßlichen Mörder der 72-jährigen Margherita Ceschin, der 41-jährige Juan Guzman und der 38-jährige Sergio Luciano, festgenommen. Die beiden aus der Dominikanischen Republik stammenden Männer werden beschuldigt, im Auftrag von Enzo Lorenzon und seiner jungen Liebhaberin Margherita Ceschin getötet zu haben.

YouTube/Margherita Ceschin

Margherita Ceschin wurde am 24. Juni tot in ihrer Wohnung in Conegliano bei Treviso aufgefunden. Da im Schlafzimmer alle Schränke und Schubladen geöffnet waren und die Kleider verstreut auf dem Fußboden lagen, vermuteten die Ermittler zunächst, dass die 72-Jährige Einbrecher überrascht hätte und von ihnen getötet worden wäre.

Die Carabinieri stießen aber schnell auf viele Ungereimtheiten. Die mutmaßlichen „Räuber“ hatten weder den offen in einer Schublade liegenden wertvollen Schmuck noch das Goldkettchen, das das Opfer am Hals trug, an sich genommen. Lediglich ihre Geldbörse, in der sich wenige Hundert Euro befunden hatten, war von den Tätern mitgenommen worden. Das Handy der 72-Jährigen hingegen hatten die „Räuber“ zerstört und in ein Waschbecken geworfen. Weiteren Untersuchungen zufolge waren die Täter über die Terrasse in die Wohnung, die sich im ersten Stock eines kleinen Hauses befindet, eingedrungen.

YouTube/Carabinieri

Die Autopsie der Leiche räumte letzte Zweifel aus. Margherita Ceschin war nicht einem Herzinfarkt zum Opfer gefallen, sondern in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni nach einem Tritt in die Brustgegend mit einem Kissen erstickt worden. In der Folge nahmen die Carabinieri und die Staatsanwaltschaft von Treviso das familiäre Umfeld in Augenschein. Enzo Lorenzon und Margherita Ceschin hatten sich gerichtlich getrennt, waren aber noch nicht geschieden. Da die 72-Jährige eine Unterhaltszahlung von 10.000 Euro gefordert hatte, war zwischen ihr und ihrem vermögenden Ex-Mann – Enzo Lorenzon ist Inhaber eines großen landwirtschaftlichen Betriebs – immer wieder heftiger Streit ausgebrochen.

Zudem fanden die Ermittler ein weiteres wichtiges Detail. Die Ehe zwischen dem älteren Paar war vor allem deshalb zu Bruch gegangen, weil Enzo Lorenzon mit der „Badante“ seiner Frau, der 31-jährigen Dileyisi Guzman Lorenzo, ein Verhältnis begonnen hatte. Die beiden Töchter des Paars, die das Verhältnis ihres Vaters mit der 48 Jahre jüngeren Dominikanerin überhaupt nicht goutierten, zogen es selbst während der Beerdigung ihrer Mutter vor, zu ihrem Vater einen großen Abstand zu halten.

Mit Fortgang der Ermittlungen, zu denen auch verschiedene Zeugenaussagen gehörten, verdichteten sich die Hinweise, dass Margherita Ceschin einem diabolischen Mordplan zum Opfer gefallen sein könnte. Von Enzo Lorenzon und Dileyisi Guzman Lorenzo gelangten die Carabinieri zu den beiden Landsleuten der jungen Frau. Als die Smartphones der Verdächtigen abgehört wurden, tauchten Gespräche zwischen den Vieren auf, in denen sie von einem „Geschehnis“ sprachen, für das sie „aufpassen“ müssten, wobei sie auch die Notwendigkeit unterstrichen, das Auto „gut zu reinigen“.

Die Auswertung der GPS-Signale der Smartphones der Viererbande bedingte den endgültigen Durchbruch. Die beiden jüngeren Männer waren nach einem wenige Stunden vor der Bluttat stattgefundenen Treffen in die Wohnung eingedrungen. Danach war ihr Auto auch von einem Zeugen gesehen worden. Später hatten sich die beiden Männer mit einem Paar getroffen, das versucht hatte, mit Hüten ihre Gesichter zu verbergen.

Dies nützte dem Paar allerdings nichts. Wie die Auswertung der Bilder von Überwachungskameras und der digitalen Standortbestimmung der Smartphones zeigte, hatten die Vier mit dem offensichtlichen Ziel, den günstigsten Zeitpunkt für den Mord herauszufinden, bereits zwei Wochen vor der Bluttat damit begonnen, ihr Opfer zu „beschatten“. Auch der mutmaßliche „Lohn“ für die beiden Mordvollstrecker – rund 30.000 Euro – konnte von den Carabinieri ermittelt werden.

Carabinieri Treviso

Da die Carabinieri herausfanden, dass die Täter planten, sich ins Ausland abzusetzen, wurde die Ausstellung der Haftbefehle beschleunigt. Am Samstag zogen die Carabinieribeamten aus und nahmen Enzo Lorenzon, Dileyisi Guzman Lorenzo und beide Dominikaner fest. Bei der Verhaftung von Juan Guzman fanden die Carabinieri ihn im Besitz von 300 Gramm Kokain vor.

Nach dem Mord an Margherita Ceschin, die Mutter zweier Töchter und Oma von drei Enkelkindern war, stehen Conegliano und ihr Geburtsort Ponte di Piave unter Schock. Die schreckliche Erkenntnis, dass die beliebte und im Dorfleben engagierte Frau nicht wie zunächst angenommen Opfer eines Raubüberfalls, sondern eines teuflischen Mordplanes wurde, sorgt für noch größere Bestürzung und Entsetzen.

Von: ka