Paar fühlt sich betrogen - Planerin wehrt sich: „Wegen Geldproblemen diffamiert“

Albtraumhochzeit: Hochzeitsplanerin angezeigt

Freitag, 09. August 2019 | 08:06 Uhr

Vigonza – Eine wahre Albtraumhochzeit erlebte ein junges Paar aus Vigonza, einer Kleinstadt in der Nähe von Padua in Venetien. Nicht nur, dass das Essen angeblich verkocht war, dass der Wein fehlte und die Tischdecken schmutzig waren, sondern zu allem Übel bestand die Hochzeitstorte aus Plastik. Das Paar rief die Carabinieri und zeigte die Hochzeitsplanerin an. Letztere aber wehrte sich gegen die Anschuldigungen. Sie beschuldigte das Paar, sie wegen Geldproblemen auf Facebook diffamiert zu haben, und schaltete ihrerseits einen Anwalt ein.

Der 6. Juli 2019, der Tag ihrer Trauung, hätte für ein junges Paar aus Vigonza, Laura Andreatta und Giuseppe Valentino, der schönste in ihrem bisherigen Leben werden sollen, aber es kam ganz anders.

Laut Aussage des Paares geriet der Tag zu einem wahren Desaster. Eine vierstöckige „Torte“, die angeblich nur aus einem, mit einer dünnen Sahneschicht bedeckten Plastikteil bestand, setzte der Albtraumhochzeit die Krone auf. Die Schuld, so das Paar, trage die Hochzeitsplanerin, die ihre Erwartungen vollkommen enttäuscht habe. Noch während des „Festes“ verständigten Laura Andreatta und Giuseppe Valentino die Carabinieri und zeigten später die Hochzeitsplanerin wegen Betruges bei den Gerichtsbehörden an.

„Wir fanden die Hochzeitsplanerin im Internet. Sie bürgte für eine komplette Dienstleistung mit Festmahl, Blumen und Verschicken der Einladungen für eine Summe von 15.000 Euro. Als die Einladungen erst spät verschickt wurden und wenig Klarheit über den Standort des Büros der Hochzeitsplanerin bestand, begriffen wir, dass etwas nicht stimmte. Wir konnten aber nicht mehr zurück“, so die Braut.

„Dann kam es noch zu einem Problem mit der Bezahlung. Drei Tage vor der Hochzeit teilte uns die Planerin mit, dass kein Personal zur Hochzeit erscheine, wenn wir nicht den Restbetrag begleichen würden. Wir hingegen wollten als Garantie für das gute Gelingen einen Teilbetrag zurückbehalten und diesen erst nach dem 6. Juli bezahlen. So hingegen fand ich mich mit Pfannen und Töpfen mit verkochten Speisen, die wir nicht vereinbart hatten, wieder. Zudem fehlte der Wein und die Tischdecken waren schmutzig. Als ich die Torte aus Plastik sah, hielt ich es nicht mehr aus. Ich brach in Tränen aus und rief die Carabinieri“, so die enttäuschte Laura Andreatta.

Die Carabineri gaben dem Paar den Rat, Anzeige zu erstatten und sich einen Anwalt zu nehmen. So geschah es auch. Das Paar vertraute ihre Streitsache dem Anwalt Andrea Levorato an. Die Hochzeitsplanerin, Francesca Monteleone, hingegen wehrte sich gegen die laut ihrer Ansicht ungerechtfertigten Anschuldigungen und schaltete ihrerseits einen Rechtsvertreter, Simone Bianchi, ein.

„Sie sagen nur Unwahrheiten. Das Paar zögerte bis zuletzt, den Restbetrag zu begleichen. Alles, was wir taten, war so vorgesehen und war so vorher im unterschriebenen Kostenvoranschlag vereinbart worden. Die Torte aus Plastik diente nur als Kulisse für das Feuerwerk. Es gab eine zweite, echte Torte, die von der Konditorei Dalla Bona von Montegrotto bereitgestellt worden war. In Wirklichkeit ist die Hochzeit gut verlaufen. Die Wahrheit ist, dass sie Geldprobleme hatten und sich diese Strategie ausgedacht hatten, um einen Schadenersatz zu erhalten“, so Francesca Monteleone.

„Sie haben uns auf Facebook beschimpft, sie haben uns diffamiert. Sie werden es sein, die uns bezahlen werden“, so die streitbare Hochzeitsplanerin Francesca Monteleone.

APA/APA (dpa)/Friso Gentsch – Symbolbild

Der Fall wird nun das Gericht beschäftigen und es steht in den Sternen, wer vor dem Richter Recht bekommen wird. Fest steht aber heute schon, dass der angeblich schönste Tag von Laura Andreatta und Giuseppe Valentino in Wut und Enttäuschung geendet ist – kein guter Start ins Eheglück.

 

Von: ka