Mitte-Rechts Bündnis zwischen Forza Italia, Lega und Fratelli d'Italia

Berlusconi und Salvini flirten mit Koalition

Samstag, 04. November 2017 | 10:13 Uhr

Rom – Der ehemalige Ministerpräsident und Forza Italia-Gründer Silvio Berlusconi soll laut Medienberichten gemeinsam mit Lega-Chef Matteo Salvini sowie der Vorsitzenden der Rechtspartei „Fratelli d´Italia“, Giorgia Meloni, die Weichen für einen Wahlpakt gelegt haben. Anlässlich der sizilianischen Regionalwahlen in Catania hätten sich die drei Größen des italienischen Mitte-Rechts Lagers zu bei einem gemeinsamen Abendessen über die Grundrisse eines möglichen gemeinsamen Wahlprogramms geeinigt. In Stein gemeiselt worden sei laut Meloni zwar noch nichts, jedoch gäbe es einen wechselseitig “vorhandenen Kooperationswillen”.

Gemeinsam für „Italiener zuerst“

Mit einer starken Mitte-Rechts-Allianz erhoffen sich die drei Parteien, sich auch in südlicheren Regionen gegen die vielerorts favorisierten Kandidaten der Fünf-Sterne-Bewegung durchsetzen zu können. Ein wesentlicher Punkt sei allerdings nach wie vor nicht geklärt, nämlich wer für das Bündnis die Kandidatur des Ministerpräsidenten übernehmen soll. Dem langjährigen Ex-Premier Berlusconi ist eine Kandidatur untersagt, da er rechtskräftig verurteilt ist. Der Favorit Berlusconis wäre sein ehemaliger Gründungspartner von Forza Italia und nunmehriger EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, dieser sträubt sich allerdings von Brüssel nach Rom zurückzukehren. Einer Kandidatur des karrierebewussten Lega-Chefs Matteo Salvini steht Berlusconi kritisch gegenüber. Er befürchtet, der für seine scharfzüngige und offen ausländerfeindliche Rhetorik berüchtigte Salvini könnte eine gemäßigtere Mitte-rechts-Wählerschaft verscheuchen. Überdies gilt Berlusconi nach wie vor als EU-Fan, während Salvini einen Austritt aus dem Wirtschafts- und Währungsgraum propagiert.

 

Von: mho