Bürgergeld? Nein danke! - Unglaublicher Gag, um nicht zu arbeiten

„Bezahl mich fürs Nichtstun!“ – VIDEO

Samstag, 21. September 2019 | 08:18 Uhr

Rom – Ein 30-jähriger Italiener, Carlo Farina, hat mit einem unglaublichen und wenn man so will auch dreisten Einfall, der es ihm ermöglicht, ohne Arbeit Geld zu verdienen, einen Riesenerfolg. Seit Juli stellt er im Zentrum von Rom jeden Tag einen Liegestuhl, eine Musikbox und ein Kartonschild mit der Aufschrift „Pay me to do nothing“(„Bezahl mich fürs Nichtstun“, Anmerkung der Redaktion) auf und frönt dann, als ob er auf dem Strand oder im Lido wäre, stundenlang dem Müßiggang. Der Erfolg bleibt nicht aus. „An einem Nachmittag verdiene ich bis zu 80 Euro“, so Carlo Farina gegenüber einem Lokalmedium.

Auf einmal ist er auf eine unglaubliche Idee gekommen. Der 30-jährige Carlo Farina hat einen Weg gefunden, ohne auch nur einen Hauch von Arbeit das Leben zu genießen. Seine Masche ist genauso einfach und dreist wie genial. Jeden Nachmittag gegen 15.00 Uhr öffnet er auf dem Gehsteig der zentral gelegenen Via del Corso der Ewigen Stadt seinen Liegestuhl. Eine Musikbox, ein Glas mit Fruchtsaft und eine Sprühflasche mit Wasser, um sich abzukühlen, runden das Strandbild ab. Bevor er im Liegestuhl Platz nimmt, stellt er davor ein vielsagendes Kartonschild mit der Aufschrift „Pay me to do nothing“(„Bezahl mich fürs Nichtstun“, Anmerkung der Redaktion) auf. Während Carlo Farina die nächsten vier bis fünf Stunden einfach nichts tut, werfen vorbeigehende Passanten Münzen in eine Sammelbox. Die 40 bis 80 Euro, die mit dieser Masche zusammenkommen, ermöglichen Carlo Farina den täglichen Lebensunterhalt.

Die meisten Passanten, die Carlo in seinem Liegestuhl sehen, stimmen darin überein, dass es sich um einen genialen Einfall handelt. „Ich habe 50 Cent, als Anreiz weiterzumachen, reingeworfen“, erzählt ein älterer Herr. Nicht wenige Römer und Touristen glauben in einem ersten Moment, dass es sich um eine Kunstaktion handelt, um das in Italien „Reddito di cittadinanza“ genannte Bürgergeld auf die Schippe zu nehmen. Carlo Farina selbst aber versichert, das dem nicht so ist.

„Ich will einfach nur die Zeit finden, um meine Sachen zu machen und Musik zu spielen. Ich bin in einer Band – Hawaiki – und wir spielen Südseemusik. Unsere Texte handeln davon, sich Zeit zu nehmen und das Leben zu genießen. Wenn ich acht Stunden in einem Büro arbeiten müsste, würde ich es nicht schaffen. Ich bin nicht hier, um irgendeine Botschaft zu überbringen. Ich bitte nicht um Almosen. Von den Passanten verlange ich nichts“, so Carlo Farina gegenüber Veronica Altimari von RomaToday.

Auf den Einwand, dass wenn alle so denken würden, die Gesellschaft stehen bleiben würde, hat Carlo eine einfache Antwort. „Das stimmt, aber es ist sicher nicht schlechter, als die Gesellschaft, die wir geschaffen haben und in der alle Sklaven und unglücklich sind“, so die Meinung von Carlo Farina.

VIDEO von RomaToday

Nicht alle sind der gleichen Ansicht. „Ich würde ihm zwei Ohrfeigen verpassen“, so ein Paketbote. Die meisten aber finden die Idee gut. „Er ist der Mutigste von allen“, so ein Arbeiter. „Ich habe ihm eine Münze für die originelle Idee gegeben. Wie viele Leute werden bezahlt und tun am Ende nichts? Er sagt es wenigstens“, so ein junger Vater.

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Ob eine solche Idee auch bei uns – sagen wir mal im Zentrum von Bozen – funktionieren würde? Die Wahrheit ist, dass es noch niemand versucht hat.

Von: ka