Von: ka
Bari – Die Hafengegend von Bari, der Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien, war am vergangenen Dienstagabend Schauplatz eines ganz besonders verabscheuungswürdigen Verbrechens.
Die Vorgeschichte der brutalen Tat begann am Dienstagnachmittag im historischen Zentrum der süditalienischen Hafenstadt. Mit der Entschuldigung mit ihr ein Eis essen und einen Spaziergang unternehmen zu wollen, lockte der 16-jährige Exfreund das 15-jährige Mädchen aus der Altstadt heraus in die Hafengegend, wo bereits die Freunde des 16-Jährigen auf ihn warteten. Erst zu spät erkannte das Mädchen, dass sie ihr Ex in eine Falle geführt hatte.
Auf dem Parkplatz des Gesundheitsdienstes des Hafens, zu dem sich die Jugendbande unerlaubterweise Zugang verschafft hatte, sollen dann in den Abendstunden die Jugendlichen – vier 16- bis 17-jährige Minderjährige und ein 18-Jähriger – hintereinander über das wehrlose Mädchen hergefallen sein.
Erst tief in der Nacht kehrte das geschockte und verstörte Mädchen nach Hause zurück und erzählte den Eltern, was vorgefallen war. Diese brachten ihre 15-jährige Tochter ins Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen werden musste, und erstatteten Anzeige. Dank der Aussage des Mädchens konnten der 16-Jährige und seine Freunde schnell identifiziert und dingfest gemacht werden.
Die Jugendlichen wurden wegen in der Gruppe ausgeübter sexueller Gewalt angezeigt. Bereits wenige Stunden nach der Tat nahmen die Carabinieri mehrere Hausdurchsuchungen vor und beschlagnahmten dabei Kleidungsstücke und die Smartphones der mutmaßlichen Täter. Durch die Auswertung der Handys und der Überwachungskameras, sowie durch die Untersuchung der Kleidung nach DNA-Spuren der Jugendlichen, hoffen die Ermittler, mehr Details über die abscheuliche Tat und die einzelnen Verantwortlichkeiten zu erfahren. Die Jugendlichen befinden sich noch vorläufig auf freien Fuß, weil die Carabinieri und die Staatsanwaltschaft sowie das Jugendgericht von Bari zuerst die Aussagen des Mädchens und ihrer Eltern überprüfen und mehr über den Ablauf der Tat herausfinden wollen.
Das Gewaltverbrechen löste weit über Bari hinaus, tiefe Bestürzung und Abscheu aus. Sollte es zum Prozess gegen die Jugendlichen kommen, will sich laut Aussage des Bürgermeisters die Stadtgemeinde von Bari dem Verfahren als Zivilpartei anschließen.