Von: ka
Corsico – Den Carabinieri von Corsico, einer Kleinstadt bei Mailand, gelang es, der Bande der sogenannten „Verschrotterdiebe“ das Handwerk zu legen. In gerade einmal vier Monaten stahlen die Mitglieder der Bande nicht weniger als 150 Fahrzeuge. Anschließend wurden die Autos unter Mitwirkung von „entgegenkommenden“ Mechanikern und Autoverschrottern in Einzelteile zerlegt und verkauft.
Über Monate führten die Carabinieri mithilfe von Telefonüberwachungen, versteckten Kameras und Beschattungen Ermittlungen durch, um einem Netzwerk von Autodieben und ihren Helfershelfern auf die Schliche zu kommen. Als sie genug Beweise gesammelt hatten, schlugen die Carabinieribeamten zu. Am Dienstagmorgen klickten auf Anordnung des Voruntersuchungsrichters von Mailand für die 14 Mitglieder der Bande, die wegen ihres „Geschäftsmodells“ nicht umsonst „Verschrotterdiebe“ genannt wurden, die Handschellen. Zudem wurden eine Autoverschrottung und eine Werkstatt, in denen die gestohlenen Autos zerlegt worden waren, geschlossen und gerichtlich beschlagnahmt. Den Beschuldigten – 13 Italienern und einem Moldawier – werden Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Autodiebstahl zur Last gelegt.
#30gennaio Milano, sgominata dai #Carabinieri una banda dedita ai furti e al riciclaggio di autovetture: 14 persone in manette. Sequestrati un centro demolizioni, un capannone, nonché rapporti finanziari e cassette di sicurezza, per circa 3 milioni di euro #PossiamoAiutarvi pic.twitter.com/lHvA0GF7Qg
— Arma dei Carabinieri (@_Carabinieri_) January 30, 2018
Laut der Anklage stahlen die Täter zwischen September und Dezember 2017 in der Umgebung von Mailand und Pavia jeden Monat fast 50 Fahrzeuge. Ziel der Diebe waren vorwiegend Autos der höheren Preisklasse, welche auf den großen Parkplätzen der Einkaufszentren abgestellt waren. Anschließend wurden die Fahrzeuge zu Mechanikern und Autoverschrottern, welche mit der Bande unter einer Decke steckten und bereitwillig Teil der „Verwertungskette“ waren, in die Einzelteile zerlegt. Zuletzt wurden die Stücke als „gebrauchte“ Autoteile verkauft, wobei besonders die ausgebauten Infotainment-, Navigations- und Fahrzeugkontrollsysteme der Luxusautos enormen Gewinn abwarfen.
Die Gewinnmarge der Bande war extrem hoch. Die Carabinieri beschlagnahmten Bankeinlagen und den Inhalt von Bankschließfächern, welche auf die Festgenommenen zurückzuführen waren, im Wert von drei Millionen Euro.
Dieser Bande konnte das Handwerk gelegt werden, aber die beeindruckenden Zahlen zeigen auch, wie lukrativ für Kriminelle der Diebstahl und das Auseinandernehmen von Luxusfahrzeugen sind. Die Alarmanlagen der höherpreisigen Autos hingegen scheinen für die „Verschrotterdiebe“ eher ein geringes Problem gewesen zu sein.