Spektakulär: Wasser stürzt über Staumauer in die Tiefe – VIDEO

Dammbrüche und Evakuierungen: Schlechtwetter hat Romagna fest im Griff

Dienstag, 14. Mai 2019 | 07:41 Uhr

Cesena/Ravenna/Modena/Bologna – Die massiven Regenfälle der letzten Tage richteten in der norditalienischen Region Emilia-Romagna schwere Schäden an. Der Fluss Savio, der vom Apennin kommend bei Cesena die Ebene erreicht und Richtung Ravenna fließt, durchbrach infolge des Hochwassers an mehreren Stellen die Dämme. Die Überflutungen zwangen die Behörden am Montagmorgen dazu, mehrere Verkehrswege sowie die Eisenbahnverbindung Bologna-Rimini zu schließen. Eine ältere Frau und ihre Betreuerin, die bei Cesena von den Fluten in ihrem Haus überrascht und eingeschlossen worden waren, mussten von der Feuerwehr gerettet werden.

Spektakulär, aber nicht besorgniserregend ist hingegen das Überlaufen des Wassers bei der Staumauer Diga di Ridracoli, die sich im gebirgigen Hinterland von Cesena befindet. Nach mehreren trockenen Monaten wurde der Stausee, der rund 35 Millionen Kubikmeter Wasser fasst und für mehr als 50 Küstengemeinden als Nutz- und Trinkwasserspeicher dient, vom Regenwasser vollkommen aufgefüllt. Daher konnte das überschüssige Wasser nur über die Dammkrone entweichen. Das nur bei sehr starken Regenfällen auftretende Schauspiel, bei dem riesige Wassermengen über die Staumauer mehr als 100 Meter in die Tiefe stürzen, zog auch diesmal viele Schaulustige an.

Angesichts des Hochwassers verschiedener Flüsse ist auch in der Provinz Ravenna die Lage sehr kritisch. Als Vorsichtsmaßnahme wurden mehrere Brücken und Straßen geschlossen. Gleich wie sein Kollege von Cesena ordnete auch der Bürgermeister von Ravenna für den Dienstag die Schließung aller Schulen an. Auch in der Umgebung von Bologna hielten Überflutungen und Erdrutsche die Feuerwehrleute und den Zivilschutz auf Trab. Viele landwirtschaftliche Nutzflächen wurden überflutet, Menschen kamen aber nicht zu Schaden.

Twittter/Vigili del Fuoco

In der Umgebung von Modena hingegen sind es besonders die beiden Nebenflüsse des Po, Secchia und Panaro, die den Behörden Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Bei Campogalliano mussten die Besitzer sowie die Tiere eines überfluteten Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebs von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden. Weitere Familien, die in tiefer gelegenen oder in flussnahen Gebieten wohnen, wurden vorsichtshalber ebenfalls evakuiert. Die Behörden baten aufgrund der Notlage und der nicht rosigen Wetteraussichten alle Einwohner, Autofahrten auf das Notwendigste zu beschränken, Unterfahrten zu meiden und besonders auf Dämmen sowie Brücken auf die Fahrbahn zu achten.

Twittter/Vigili del Fuoco

Während Menschen bisher nicht zu Schaden kamen, gehen in der Landwirtschaft die Schadensverluste bereits jetzt in die Millionen. Sturm und Überflutungen sorgten in weiten Gebieten für herbe Ernteverluste.

 

Von: ka