Sky suspendiert seine Sendung und wird wohl Zusammenarbeit einstellen

DUX“-Tätowierung auf dem Oberarm: Sportkommentator Di Canio verliert Job

Freitag, 16. September 2016 | 07:58 Uhr

Rom/Mailand – Es ist wirklich eine Binsenweisheit, dass „politische Tattoos“ nicht nur einige Probleme bereiten, sondern im Extremfall sogar zum Arbeitsplatzverlust führen können.

Diese Erfahrung musste nun der ehemalige Serie A und Premier League Mittelfeldspieler Paolo Di Canio machen. Unvorsichtigerweise postete er auf Facebook von sich ein Foto, das ihn in einem kurzärmeligen Hemd zeigt. Körperlich macht der ehemalige Spitzenspieler und zwischenzeitliche Trainer eine gute Figur. Schade nur, dass auf seinem Bizeps klar die in großen Lettern tätowierte Schrift „DUX“ zu sehen ist. Schnell machte das Bild von Di Canio im Netz die Runde und wurde vielfach geteilt und kommentiert, wobei eine Mehrheit der Poster Di Canio für seine extreme politische Einstellung rügte und scharf kritisierte.

Als dieser Vorfall und die Polemik darum herum zu den Verantwortlichen von Di Canios Arbeitgeber – Sky – gelangten, wurde die Lage für den ehemaligen Fußballspieler unhaltbar. Jacques Raynaud, Executive Vice President Sky Sport und Sky Media, beschloss die Zusammenarbeit mit Paolo Di Canio zu suspendieren und vermutlich vollends einzustellen.

„Wir haben einen Fehler gemacht. Wir entschuldigen uns bei allen, deren Gefühle wir verletzt haben. Nach einem langen Gespräch mit Di Canio und trotz seiner Professionalität und fußballerischen Kompetenz, haben wir gemeinsam beschlossen die Zusammenarbeit einzustellen“, so Jacques Raynaud während der Präsentation der Sky-Sendungen 2016/17 in Mailand.

Di Canio hätte bei etwas mehr Vorsicht bei Sky eine ansehnliche Fußballkommentatorenkarriere starten können. Sky hatte für ihn bereits eine eigene Sendung, die „Di Canio Premier Show“ vorgesehen. Für Kenner der italienischen Fußballszene war Di Canios politisches Credo aber nie ein Geheimnis. Bereits in der Vergangenheit hatte er öfter seine Tattoos gezeigt und die Ultras von Lazio mit dem „saluto romano“, dem faschistischen Gruß, gegrüßt.

Auf dem Rücken soll Di Canio übrigens weitere einschlägige Tätowierungen, wie einen Adler des Imperiums und ein Profilporträt des faschistischen Diktators Benito Mussolini, tragen.

Von: ka