Deren 16-jähriger Sohn hatte einen Gleichaltrigen erschossen – VIDEO

Ehepaar brutal ermordet – Blutrache?

Donnerstag, 25. Mai 2017 | 07:35 Uhr

San Severo – Ein Ehepaar – der 55-jährige Nicola Salvatore und die 56-jährige Isabella Rotondo – wurde am Mittwochvormittag in der von ihnen betriebenen Parfümerie in San Severo, einer Kleinstadt in der süditalienischen Region Apulien, ermordet. Das Besondere an der Gewalttat ist, dass es sich um einen Fall von Blutrache handeln könnte. Der 16-jährige Sohn des Ehepaares hatte am vergangenen 6. Oktober 2016 im Streit um eine junge Frau einen Gleichaltrigen – Mario Morelli – erschossen. Er wartet seither im Gefängnis auf seinen Mordprozess, der im Juli dieses Jahres stattfinden wird. Zugleich können aber auch andere Motive nicht ausgeschlossen werden. Nicola Salvatore war bereits im Dezember einem Attentat nur knapp entkommen und ist in der kriminellen Szene ein bekannter Name.

Twitter/SanSevero

Es war Mittwochvormittag im belebten Zentrum von San Severo, als ein Maxiscooter, auf dem zwei maskierte Männer saßen, vor der Parfümerie des Ehepaares stehen blieb. Mit jeweils einer Maschinenpistole bewaffnet, stürmten die Killer das Geschäft und feuerten auf Nicola Salvatore und Isabella Rotondo eine Vielzahl von Schüssen ab. Von mehreren Kugeln getroffen, starben der 55-Jährige und die 56-Jährige noch am Tatort. Nach dem Mordanschlag verließen die beiden Killer fluchtartig das Geschäft und suchten mit dem Scooter das Weite. Eine Streife der Polizei, die zufälligerweise nur 100 Meter vom Tatort entfernt war, verfehlte die Täter nur knapp. Von Passanten, die glaubten, Zeugen eines Raubüberfalls geworden zu sein, alarmiert, fanden die Polizisten nur mehr die leblosen Körper des Paares vor. Die 73-jährige Mutter von Isabella Rotondo, die im Bad der Parfümerie eingesperrt Zeugin der Bluttat wurde, konnte aber den Ermittlern wertvolle Hinweise liefern.

Twitter/SanSevero

Nachdem ein Raubüberfall als Tatmotiv mit fast 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden konnte, ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei in zwei Richtungen. Insbesondere der Umstand, dass der Sohn des Paares im Oktober den 17-jährigen Mario Morelli im Streit wegen eines Mädchens erschossen hatte, lässt an einen Fall von Blutrache denken. Angesichts der kriminellen Vergangenheit des ermordeten Nicola Salvatore ziehen die Ermittler auch eine Abrechnung im kriminellen Milieu in Betracht.

Inzwischen wurde der Mordfall von der DIA, der polizeiliche Hauptzentrale für die Bekämpfung der Mafia, von Bari übernommen. Die Bürger von San Severo selbst haben genug. Bereits seit Jahren werden in der Stadt und der Umgebung Blutfehden ausgetragen. Auch ein Fahrzeug der Polizei ist in der Vergangenheit Übeltätern beschossen worden.

Von: ka