Mord im Gefängnis: Frauenmörder stranguliert Drogenhändler – VIDEO

“Er hat den Fernsehkanal gewechselt”

Dienstag, 23. April 2024 | 07:18 Uhr

Mailand – Das Gefängnis Opera in Mailand war am Freitag Schauplatz eines Mordes, der in ganz Italien für Aufsehen sorgte. Offenbar weil er ohne die Zustimmung seines Zellengenossen den Fernsehkanal gewechselt hatte, wurde der 68-jährige Drogenhändler Antonio Magrini vom 58-jährigen Mörder Domenico Massari stranguliert.

Domenico „Mimmo“ Massari, der für einen der brutalsten Femizide des letzten Jahrzehnts verantwortlich ist, verbüßt im Hochsicherheitsgefängnis Opera von Mailand eine lebenslange Haftstrafe. Der heute 58 Jahre alte Mann drang am späten Abend des 13. Juli 2019 in das Strandbad und Abendlokal „Aquario“ am Strand von Savona ein und streckte seine 40-jährige Ex-Frau Deborah Ballesio, die dort gerade ein Karaoke-Konzert gab, mit sechs Schüssen aus seinem Revolver nieder.

Domenico „Mimmo“ Massari, der bereits im Jugendalter wegen Raubes und Betrugs verurteilt worden war, konnte die Trennung von Deborah Ballesio nie akzeptieren. Der spätere Mörder hasste aber auch sein Opfer, weil sie das aus seiner Sicht von ihm aufgebaute Karaoke- und Nachtlokal auf ihren Namen weiter betrieb. Nach der Trennung bedrohte und belästigte er seine Ex-Frau, die ihm seiner Ansicht nach Geld schuldete, immer wieder, wofür er in einem gerichtlichen Vergleich wegen Stalkings und Sachbeschädigung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt wurde. Obwohl ihm ein Verbot auferlegt worden war, sich seiner Ex-Frau zu nähern, zündete er im August 2015 das von Deborah Ballesios Nachtlokal an. Das Lokal brannte völlig nieder. Dafür wanderte der polizeibekannte Gewalttäter hinter Gitter. Als er nach drei Jahren Gefängnis entlassen wurde, wollte er einen „Geldschatz“ heben, den er vor vielen Jahren auf einem Feld vergraben hatte. Er musste jedoch feststellen, dass die eingegrabenen Behälter leer waren. Für Massari war es Deborah Ballesio, die das Geld gestohlen hatte, woraufhin er beschloss, sich an ihr rächen.

„Ti ricordi di me?“(Erinnerst du dich an mich, Anmerkung der Redaktion), schrie er ihr ins Gesicht, als er ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Wenige Sekunden später drückte er ab. Von drei Kugeln tödlich in die Brust getroffen, brach Deborah Ballesio auf der Bühne zusammen. Besonders abstoßend war, dass Domenico „Mimmo“ Massari bei seiner Bluttat das Leben zweier weiterer Frauen und eines kleinen Mädchens gefährdete. Das Mädchen, das einen Streifschuss erlitten hatte, konnte zum Glück wenige Stunden später aus dem Spital entlassen werden. Einen Tag nach der schrecklichen Bluttat stellte er sich vor dem Gefängnis von Sanremo der Polizei. Im folgenden Mordprozess wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Auch der von Domenico „Mimmo“ Massari strangulierte Antonio Magrini, der in Verbrecherkreisen „Toni Cavallero“ genannt wurde, konnte auf eine lange Reihe von Vorstrafen zurückblicken. Der in Bari geborene „Toni Cavallero“ war ein prominentes Mitglied des Clans der „Magrini“. Der kriminelle Clan kaufte von serbischen Kokainhändlern, zu denen er ausgezeichnete Beziehungen unterhielt, große Mengen von Drogen, um sie in Zusammenarbeit mit anderen Clans über Apulien nach Mailand zu schaffen und dort zu verkaufen. Im Kampf um die Drogenhandelsplätze in den Mailänder Stadtvierteln Baggio und San Siro trugen die Magrini mit dem rivalisierenden Panaiia-Clan einen regelrechten „Krieg“ aus. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Drogenhändler war „Toni Cavallero“ aber auch in einen Mord an einem Obst- und Gemüsehändler verwickelt, der seinen Stand an einem offenbar vom Clan „nicht genehmigten“ Ort aufgestellt hatte. Nachdem seine letzte Verurteilung wegen Drogenhandels rechtskräftig geworden war, stellte sich Antonio Magrini den Ordnungskräften. Aufgrund seiner schweren Drogendelikte und seiner Verwicklung in den Mord an dem Obsthändler verbüßte er im Mailänder Gefängnis Opera eine langjährige Haftstrafe.

ANSA/ UFFICIO STAMPA/ POLIZIA/Domenico „Mimmo“ Massari

Ein wenig gnädiges Schicksal wollte es, dass er mit Domenico „Mimmo“ Massari in die gleiche Zelle gesteckt wurde. Massari und Magrini teilten sich bereits seit vier Monaten dieselbe Handvoll Quadratmeter, als ein nichtiger Beweggrund, wie ein nicht mit dem Zellengenossen abgestimmter Fernsehkanalwechsel zum letzten Auslöser für eine Bluttat wurde. Obwohl es vorherige Streitigkeiten nicht gegeben hätte und auch keine Unvereinbarkeitsanträge gestellt worden wären, hätte das erzwungene Zusammenleben mit Antonio Magrini Domenico „Mimmo“ Massari mit der Zeit immer wütender gemacht.

Der Streit um die Nutzung des Fernsehers habe das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Den Ermittlungen der Gefängnispolizei zufolge soll Massari Magrini mit einem Gegenstand, möglicherweise einer Besenstange, auf den Kopf geschlagen und dann mit dem Gürtel seines Bademantels erdrosselt haben. Irgendwie steht der vollkommen sinnlose Mord am Ende zweier vergeudeter Leben. Während der eine tot ist, wird der andere weiterhin den Rest seines Daseins hinter Gittern verbringen müssen.

 

Von: ka

Kommentare

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7 Kommentare auf "“Er hat den Fernsehkanal gewechselt”"


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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
10 Tage 23 h

Fi an sellan isch Lebenslänglich ano zi wiank….

N. G.
N. G.
Kinig
10 Tage 20 h

Gefängnis ist kein rechtsfreier und Menschen unwürdiger Raum! Obwohl, viele hier im Forum haben sich gegenteilig geäußert und wünschen sich das.

Faktenchecker
10 Tage 18 h

NG Oh, wie schade, dass Du die Vorteile des Gefängnisses nicht erkennst, Mann ohne Ahnung. Knast ist doch wie ein Luxushotel! Lernt man was fürs Leben! Wahrscheinlich vermisst Du einfach das Gratis-Frühstück,

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
10 Tage 22 h

Tickende Zeitbombe, der Mann.

N. G.
N. G.
Kinig
10 Tage 12 h

Im Gefängnis? Was machen wir denn dann?

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
10 Tage 12 h

N.G. ihnen die möglichkeit geben an dor Front ihre Seelen rein zu waschen. Oder für die Allgemeinheit dor Freien Welt nochn Sieg über Putin minenfelder räumen. Logisch olls mit Arbeitsschutzkleidung ober immerhin.

Stadtler
Stadtler
Superredner
10 Tage 7 h

@N. G. In vielen Ländern der Welt gibt es die Todesstrafe für solche Typen

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